Anleger haben mit gehebelten börsengehandelten Indexprodukten in der vergangenen Woche weltweit Verluste in Höhe von 25,7 Milliarden US-Dollar aufgetürmt. Dies berichtet die Wirtschaftszeitung "Financial Times" und beruft sich auf Daten des Analysehauses Factset. Die sogenannten Leveraged ETPs bilden die Entwicklung von Basiswerten wie Börsenindizes bis hin zu Einzeltiteln vervielfacht ab.

Das von US-Präsident Donald Trump angefachte Zoll-Armageddon hat in den vergangenen Tagen ein Beben an den Börsen rund um den Globus ausgelöst. Die Verluste aus diesem "Trump-Crash" wiegen für die Anleger von gehebelten Produkten deutlich schwerer als in der Vergangenheit. So fuhren Investoren beim Corona-Kurssturz im März 2020 an zwei Handelstagen mit Leveraged ETPs ein Minus von fast 15 Milliarden Dollar ein.

Dreifach gehebelt auf Technologie
Der höhere Verlustbetrag dürfte aber auch in der größeren Verbreitung von gehebelten Produkten begründet sein. Das Segment boomt insbesondere in den USA, wo börsengehandelte Fonds (ETFs) auch die Entwicklung von Einzeltiteln sowie gehebelte und inverse (short) Strategien abbilden dürfen. Aber auch in Europa gewinnt das Segment über den Weg der ETPs an Bedeutung. Diese unterliegen nicht den UCITS-Vorgaben und stellen im Gegensatz zu ETFs kein Sondervermögen dar.

Den Daten von Factset zufolge fuhr in den vergangenen Tagen den höchsten prozentualen Verlust der in Irland beheimatete Leverage Shares 4x Long Semiconductors ETP mit 59 Prozent Minus ein. Die höchste Verlustsumme weist mit 6,3 Milliarden Dollar der in den USA beheimatete Proshares UltraPro QQQ ETF auf, der das Technologiebarometer Nasdaq 100 dreifach gehebelt abbildet und ein Volumen von rund 20 Milliarden Dollar aufweist. (ert)