Bafin startet Vergleichsportal für Girokonten
Die Finanzaufsicht Bafin schaltet eine neue Website frei, auf der Verbraucher nach einem passenden Bankkonto suchen können. Das Vergleichsportal umfasst Kosten und Leistungen von 6.900 Girokonto-Modellen. Darüber können Berater ihre Kunden informieren.
Wer ein Bankkonto sucht, das zu den eigenen Bedürfnissen passt, kann künftig ein neues Informationsangebot der Bafin nutzen. Die Finanzaufsicht startet am Mittwoch (15.1.) eine Website mit einer aktuellen Übersicht aller verfügbaren Girokonten für Privatpersonen. Wie die Behörde mitteilt, sind insgesamt fast 6.900 unterschiedliche Kontenmodelle von rund 1.100 Anbietern enthalten. In dem Vergleichsportal (kontenvergleich.bafin.de, externer Link) finden sich etwa Informationen über monatliche Gebühren, Preise für Debit- und Kreditkarten sowie Haben- und Überziehungszinssätze. Finanzberater können ihre Kunden auf die neue Website aufmerksam machen.
Neben Girokonten führt die neue Bafin-Website auch sogenannte Basiskonten auf, die Banken seit 2016 anbieten müssen, sowie Kontenmodelle für Minderjährige, Auszubildende, Studierende oder Bundesbürger in Rente. Um sich über die Einzelheiten zu informieren und das Konto schließlich zu eröffnen, müssen sich Verbraucher direkt an den jeweiligen Anbieter wenden. In diesen Prozess ist die Aufsicht natürlich nicht eingebunden.
Gesetzliche Grundlagen
Grundlage des Bafin-Kontenvergleichs ist die EU-Zahlungskontenrichtlinie. Sie schreibt unter anderem vor, dass jeder Mitgliedstaat der Europäischen Union (EU) für Verbraucher einen entgeltfreien Zugang zu einer privat oder staatlich betriebenen Vergleichswebsite für Zahlungskonten sicherstellen muss. Im Zahlungskontengesetz (ZKG) hat der deutsche Gesetzgeber die Finanzaufsicht mit diesem Verbraucherschutz-Projekt beauftragt.
Für den Aufbau und den Betrieb des Bafin-Kontenvergleichs sind Zahlungsdienstleister wie Banken, Sparkassen, Neo-Banken und Fintechs, die private Girokonten anbieten, gesetzlich verpflichtet, Vergleichskriterien wie das monatliche Entgelt oder die Höhe des Überziehungszinssatzes an die Finanzaufsicht zu melden.
Suchfunktionen und Filter
Mit wenigen Mausklicks können Nutzer auf der neuen Vergleichswebsite der Bafin Merkmale für ihr Wunschkonto festlegen, etwa Kontoführungsgebühr, unentgeltliche Bargeldauszahlung im Ausland oder Ausgabe einer Kreditkarte. Die Kontenmodelle werden anhand von 27 Vergleichskriterien dargestellt. Ziel ist es, die große Bandbreite unterschiedlicher Varianten mit vielen Nebenbedingungen vergleichbar zu machen. Die Suchergebnisse werden neutral und werbefrei dargestellt.
Für die Richtigkeit der Angaben sind die Kontoanbieter selbst verantwortlich. Nach Meldung werden die Daten ohne weitere Prüfung oder Bearbeitung durch die Bafin an den Kontenvergleich übertragen. Die Finanzaufsicht nimmt jedoch stichprobenhafte Qualitätschecks vor. (am)