Börsenjahr 2022: Indexpolicen-Inhaber gucken in die Röhre
Die Markteinbrüche des vergangenen Jahres haben auch Folgen für indexgebundene Rentenversicherungen. Im Schnitt beläuft sich die Rendite bei diesen Produkten aktuell gerade einmal auf ein Prozent, wie eine Analyse des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) zeigt.
Die Börseneinbrüche des Jahres 2022 haben auch viele Inhaber von indexgebundenen Rentenversicherungen empfindlich getroffen. Gutschriften aus der Indexbeteiligung waren eher die Ausnahme. Im Schnitt lag die spärliche Rendite von Policen, deren Indexjahr 2022 endete, bei gerade mal einem Prozent. Dies zeigt eine aktuelle Untersuchung des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP).
"Nach dem sehr guten Jahr 2021 mit zum Teil beachtlich hohen Renditegutschriften bei Indexpolicen müssen sich die Kunden in den allermeisten Fällen nun mit einer Nullrunde begnügen" erklärt IVFP-Geschäftsführer Michael Hauer. Dabei spiele es kaum eine Rolle, welches Modell dem jeweiligen Vertrag zugrunde liegt. Egal ob Aktien- oder Multi-Asset-Index, ob Cap- oder Quoten-Verfahren – Gutschriften aus der Indexpartizipation konnten nur selten verzeichnet werden.
Höhere Überschussbeteiligungen
Doch es gibt auch erfreuliche Nachrichten. "Die gestiegenen Marktzinsen haben dazu geführt, dass erste Versicherungsunternehmen die Überschussbeteiligung für das Jahr 2023 erhöhen und somit die Renditechancen für Indexpolicen verbessern konnten", so Hauer.
Die Überschussbeteiligung ist nach wie vor ein entscheidender Faktor für die Renditeaussichten von Indexpolicen. In den vergangenen Jahren musste diese regelmäßig nach unten angepasst werden. Aufgrund der Zinsschritte der Europäischen Zentralbank (EZB) haben die Versicherer jetzt wieder mehr Geld für die Indexbeteiligung zur Verfügung. So können sie Hauer zufolge bessere Konditionen anbieten, was die Renditechancen erhöhe. "Mittelfristig können Indexpolicenbesitzer von den gestiegenen Marktzinsen profitieren", glaubt der IVFP-Geschäftsführer.
Wenig Neues am Markt
Nach der Analyse seines Instituts haben derzeit 16 Lebensversicherer – und damit genauso viele Unternehmen wie im Vorjahr – eine indexgebundene Rentenversicherung im Produktportfolio. Die HDI hat ihr Angebot allerdings auf die Direktversicherung in der betrieblichen Altersversorgung (bAV) beschränkt. Während einige Unternehmen ihre Indextarife 2021 noch überarbeitet hatten, gab es im vergangenen Jahr kaum Veränderungen. Lediglich die Targo Lebensversicherung hat ihr Angebot an Börsenbarometern um einen weltweiten Aktienindex ergänzt. (am)