Die US-Regierung hat offiziell angekündigt, die Produktion der Ein-Cent-Münze einzustellen. Grund sind die drastisch gesunkene Nachfrage und die hohen Herstellungskosten. Wie das Finanzministerium mitteilt, wurde die letzte Bestellung für sogenannte "Penny Blanks" – Rohlinge für Münzen – in diesem Monat aufgegeben. Sobald die Lagerbestände aufgebraucht sind, endet die Produktion in den Prägestätten der US Mint.

Mehr Kosten als Wert
Aktuell befinden sich rund 114 Milliarden Ein-Cent-Münzen im Umlauf – doch genutzt werden sie kaum noch. Gleichzeitig sind die Produktionskosten in den vergangenen zehn Jahren stark gestiegen: Kostete die Herstellung eines Penny 2014 noch 1,3 Cent, sind es heute bereits 3,69 Cent – fast das Vierfache des eigentlichen Werts.

Durch den Produktionsstopp rechnet die US-Regierung mit jährlichen Einsparungen von 56 Millionen US-Dollar allein bei den Materialkosten. Weitere Ersparnisse sollen durch die Anpassung der Produktionsanlagen folgen.

Trump: "So verschwenderisch!"
US-Präsident Donald Trump hatte im Februar angekündigt, die Herstellung des Penny beenden zu wollen – als Teil eines größeren Maßnahmenpakets zur Haushaltskonsolidierung. Auf "Truth Social" schrieb er: "Viel zu lange hat die USA Pennies geprägt, die uns mehr als zwei Cent kosten. Das ist so verschwenderisch!"

Lang diskutiertes Aus für den Penny
Die Abschaffung des Penny war in den USA seit Jahren immer wieder Thema. Studien hatten mehrfach gezeigt, dass der Nutzen der kleinen Kupfermünze den Aufwand nicht mehr rechtfertigt. Zudem zahlen immer mehr Menschen digital oder mit Karte – Münzgeld verliert an Relevanz. Nun zieht die US-Regierung endgültig Konsequenzen.

Auch Europa denkt über Kleingeld-Abschaffung nach
Nicht nur in den USA ist das Kleingeld in der Diskussion. Auch in Europa wird seit Jahren über die Zukunft der Ein- und Zwei-Cent-Münzen debattiert. Eine Option wäre das gesetzliche Runden auf den nächsten Fünf-Cent-Betrag – wie es etwa Finnland praktiziert. Ähnliche Regelungen gibt es auch in Belgien, den Niederlanden, Italien, Irland, Estland und der Slowakei. Ganz abgeschafft wurden die kleinen Münzen jedoch in keinem dieser Länder – ein solcher Schritt müsste auf EU-Ebene beschlossen werden. (mb/Bloomberg)