DAI-Zahlen: Mehr Fonds- und weniger Aktienanleger
Das fünfte Jahr in Folge liegt die Zahl der Bundesbürger, die direkt oder indirekt in Aktien investieren, über zwölf Millionen. Zuletzt zeigte der Trend insgesamt zwar leicht nach unten. Das gilt aber insbesondere für die Direktanlage, belegen Zahlen des Deutschen Aktieninstituts. ETFs boomen.
Die Zahl der Menschen in Deutschland, die ihr Geld in Aktien anlegen, ist im vergangenen Jahr leicht gesunken. 2024 hatten 12,1 Millionen Bundesbürger in Fonds und ETFs mit Aktienanteil oder direkt in Aktien investiert, zeigen nun veröffentlichte Zahlen des Deutschen Aktieninstituts (DAI). Im Vorjahr hatte diese Zahl noch bei 12,3 Millionen gelegen, 2022 sogar bei 12,9 Millionen. Die Statistik des DAI basiert auf einer repräsentativen Umfrage von Kantar, für die jährlich circa 28.000 Personen ab 14 Jahren nach ihrem Anlageverhalten befragt werden.
Angesichts der "widrigen wirtschaftlichen Umstände" möchte das DAI den Rückgang nicht zu hoch bewerten. "Die fast gleichbleibende Zahl von Anlegerinnen und Anlegern am Aktienmarkt zeigt, dass inzwischen das Verständnis über die Bedeutung von Aktien, Aktienfonds und ETFs für die Altersvorsorge und den Vermögensaufbau in Deutschland zugenommen hat", sagt Henriette Peucker, die geschäftsführende Vorständin des DAI. "Dies ist angesichts von Inflation und dem damit einhergehenden Kaufkraftverlust für breite Bevölkerungsschichten erfreulich." Gleichzeitig würden die stagnierenden Aktionärszahlen das "Scheitern des Gesetzgebers" in den vergangenen Jahrzehnten belegen. Es sei "höchste Zeit für politische Impulse", so Peucker. Die Teilhabe der Bürger an den hohen Aktienerträgen gelinge in anderen Ländern deutlich besser.
10,5 Millionen Deutsche investieren über Fonds und ETFs in Aktien
Von den 12,1 Millionen Menschen, die in Aktien investieren, haben rund acht Millionen ausschließlich Fonds oder ETFs im Depot. 1,7 Millionen setzen nur auf Aktien. 2,5 Millionen kombinieren beide Anlageformen. Die Zahl der Anlegerinnen und Anleger in Fonds und ETFs beträgt somit rund 10,5 Millionen. Das ist ein Plus von knapp 180.000 gegenüber dem Vorjahr (siehe Grafik).
* Anleger mit Aktien- und/oder Mischfonds, inkl. ETFs; Quelle: Deutsches Aktieninstitut (DAI); Grafik: FONDS professionell
ETFs holen auf
Interessant ist eine Auswertung, in der das DAI die Struktur der Fonds- und ETF-Anleger nach ihrem Alter aufgeschlüsselt hat. Die Analyse verdeutlicht, dass ETFs insbesondere bei jüngeren Privatanlegern gefragt sind: Fast jeder zweite ETF-Sparer ist unter 40 Jahre alt, bei den traditionellen Fonds ist es dagegen nur jeder vierte (siehe Grafik unten).
Insgesamt haben sich ETFs in den vergangenen Jahren als Form der Aktienanlage etabliert: Im vergangenen Jahr besaßen 3,5 Millionen Anleger einen oder mehrere ETFs. Vor zwei Jahren waren es der DAI-Erhebung zufolge nur 2,4 Millionen gewesen. Die Zahl der Umfrageteilnehmer mit traditionellen Aktien- und Mischfonds ist im gleichen Zeitraum von neun auf 7,9 Millionen gesunken. (bm)
* Fonds/ETFs mit Aktienanteil; Quelle: Deutsches Aktieninstitut (DAI); Grafik: FONDS professionell