Die Börse Düsseldorf ermittelte zum 24. Mal seit 2001 das Unwort der Branche. In der Umfrageaktion erhielt "StaRUG" die meisten Stimmen, auf den weiteren Plätzen folgten "Casino-Rente", "Trump-Trade", "Copytrading" und "Allzeithoch". 

Über die fünf Kandidaten der Vorauswahl konnte sowohl in einem öffentlichen Online-Voting sowie einer Experten-Umfrage unter den Mitarbeitenden der Börsen, Market Maker und Gremien abgestimmt werden. Die Branchenvertreter tendierten zwar zur "Casino-Rente", wurden aber durch das Ergebnis der Publikumsumfrage zugunsten von "StaRUG" überstimmt. 2023 wurde "Ultradiversifikation" zum Börsen-Unwort erklärt, im Jahr davor waren es die "Zufallsgewinne".

"Das vor vier Jahren eingeführte Sanierungsverfahren StaRUG steht schon länger in der Kritik von Anlegerschützern", erläutert Rolf Deml, Geschäftsführer der Börse Düsseldorf. Das StaRUG-Verfahren eröffnet drohend zahlungsunfähigen Unternehmen eine flexible Möglichkeit zur finanzwirtschaftlichen Sanierung auf Basis eines von den relevanten Gläubigern mehrheitlich angenommenen Restrukturierungsplans. Die Einleitung ist ohne zustimmenden Gesellschafterbeschluss und die Einbeziehung aller Aktionäre möglich, wenn dies eine hinreichend erfolgversprechende Alternative zu einem Insolvenzverfahren ist. 

Das zweitplatzierte Börsen-Unwort "Casino-Rente" wurde Anfang März 2024 von Sahra Wagenknecht als spöttische Bezeichnung für die von der Ampel-Koalition geplante Aktienrente ins Spiel gebracht: "Vor lauter Planlosigkeit in der Rentenpolitik zockt die Ampel mit der Alterssicherung der Bürger." Hintergrund beim drittplatzierten "Trump-Trade" waren die massiven Kurssprünge beispielsweise bei Bitcoin und Tesla nach dem Ergebnis der US-Präsidentschaftswahlen, weil zuvor aus beiden Lagern massive Wahlkampfspenden an die Kampagne von Donald Trump geleistet wurden. (mb)