Umfrage: Bei der Vermögensplanung besteht dringend Handlungsbedarf
Der Vermögensaufbau mit Wertpapieren ist bei den Bundesbürgern nach wie vor nicht gerade beliebt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse im Auftrag des Vermögensverwalters DJE Kapital. Das sollte sich ändern, findet DJE-Vorstandsmitglied Thorsten Schrieber.
Knapp ein Drittel der Bundesbürger legt kein Geld für den Vermögensaufbau an. Von denjenigen, die aktiv Finanzvorsorge betreiben, bevorzugen 34 Prozent Tages- und Festgeldkonten als Anlageform. Der Vermögensaufbau mit Wertpapieren ist in Deutschland nach wie vor unterrepräsentiert. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Analyse im Auftrag des Vermögensverwalters DJE Kapital aus Pullach bei München. Dafür hat das Meinungsforschungsinstitut Yougov im Dezember 2024 mehr als 2.000 Teilnehmer befragt.
"Die Umfrageergebnisse zeigen deutlich, wie ahnungslos die Deutschen in ihre finanzielle Zukunft wandern. Mit Blick auf die private finanzielle Vorsorge besteht in Deutschland dringender Handlungsbedarf", sagt Thorsten Schrieber, Mitglied des DJE-Vorstandes. Besonders auffallend: 36 Prozent der befragten Frauen geben an, sich nicht aktiv um die Vermehrung ihres Vermögens zu kümmern, während nur ein Viertel der männlichen Befragten kein Interesse am Vermögensaufbau signalisiert.
Aktien beliebter als Immobilien
Immerhin kommt die Aktienanlage für mehr als ein Fünftel der Bundesbürger an erster Stelle, wenn es um die individuelle Vorsorge geht. Aktien gehören damit – nach den Sparkonten – zu den beliebtesten drei Formen beim Vermögensaufbau. Dicht danach folgen ETFs (18 Prozent) und Immobilien (12 Prozent).
Innovationen in der Kapitalanlage nehmen Privatanleger allerdings nur langsam an. So zeigt die Umfrage, dass bislang lediglich sieben Prozent der Deutschen in aktive ETFs investiert sind, die sich als neue Anlageform in den vergangenen sechs Jahren entwickelt haben. Dies sei auch auf mangelndes Finanzwissen zurückzuführen. Der Analyse zufolge sind nur 27 Prozent der Bundesbürger mehr oder weniger mit aktiven ETFs vertraut. Zwei von drei Umfrageteilnehmern wissen nicht, dass es sich bei dieser Anlageform um eine Kombination aus günstiger ETF-Struktur und aktivem Fondsmanagement handelt.
Deutliches Wachstumspotenzial
Immerhin planen 21 Prozent der Befragten in Zukunft in aktive ETFs erstmals oder weiterhin zu investieren. "Aktive ETFs haben noch deutliches Wachstumspotenzial, auch wenn man sich die Entwicklung in den USA anschaut, wo diese Anlageform bereits fest im Vermögensmix etabliert ist", so Schrieber. "Vor dem Hintergrund, dass wir bereits in eine Phase erhöhter Unsicherheit an den weltweiten Finanzmärkten eingetreten sind, ist es absolut sinnvoll, sich flexibler aufzustellen", findet er. Die Kombination aus ETF-Struktur und aktivem Fondsmanagement eröffne Spielräume, die mit einer rein passiven Indexstrategie nicht möglich seien. DJE Kapital plant für 2025 die Auflage eines aktiven ETFs. (am)