Erstmals weniger als 200.000 Versicherungsvermittler in Deutschland
Das "Vermittlersterben" hält unvermindert an. Im Register des Deutschen Industrie- und Handelskammertages sind mittlerweile so wenige Vertreter und Makler zu finden wie zuletzt vor gut zehn Jahren, als die entsprechende Datenbank noch im Aufbau begriffen war.
Die Zahl der gewerblichen Versicherungsvermittler ist zum ersten Mal seit mehr als zehn Jahren unter die Marke von 200.000 gefallen. Anfang April hatten genau 199.961 Männer und Frauen eine Erlaubnis gemäß Paragraf 34d Gewerbeordnung (GewO), geht aus einer soeben veröffentlichten Statistik des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hervor.
Zuletzt hatte die Zahl der Versicherungsvermittler laut älteren Angaben des DIHK im Juni 2008 unter der 200.000er-Marke gelegen. Damals befand sich das entsprechende Register noch im Aufbau. Versicherungsvermittler wurden im Jahr 2007 dazu verpflichtet, sich beim DIHK registrieren zu lassen.
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Ihren Höchststand hatte die Zahl der 34d-Vermittler zu Beginn des Jahres 2011 erreicht. Damals verfügten 263.452 Gewerbetreibende über eine entsprechende Erlaubnis. Seither ist die Zahl demnach um fast ein Viertel gesunken.
Besonders schnell schrumpft das Lager der gebundenen Versicherungsvertreter. Ihre Zahl liegt aktuell bei knapp 120.000, Anfang 2011 waren es noch mehr als 180.000 gewesen (siehe Grafiken in der Chartgalerie oben). Der Rückgang hat mehrere Ursachen: Viele Vertreter gehen in Rente, ohne dass es den Versicherern gelingt, genügend Nachwuchs zu rekrutieren. Einige Anbieter reduzieren ihr Vertreterheer auch ganz gezielt – sei es aus Kostengründen oder weil sie auf andere Vertriebswege setzen.
Die Zahl der Versicherungsmakler, die nicht an einen Anbieter gebunden sind, hält sich dagegen relativ stabil. Zuletzt verfügten 46.388 Vermittler über eine Maklererlaubnis. Das sind zwar 157 weniger als zu Jahresbeginn, aber immer noch mehr als noch vor sechs Jahren. (bm)