Im April hat sich die Flucht von ETF-Anlegern aus Nordamerika nochmals verstärkt: Mehr als 1,4 Milliarden US-Dollar zogen sie aus den USA ab – es war der dritte Monat in Folge mit Mittelabflüssen aus der Region. Größter Profiteur auf der Aktienseite war Europa mit neun Milliarden Dollar an Zuflüssen. Das zeigt der aktuelle Marktbericht zu europäischen UCITS-ETFs von Fidelity.

"Auch wenn es die Wirtschaftsdaten noch nicht ganz hergeben, das Sentiment spricht aktuell klar für Europa", kommentiert Roxanne Philibert, ETF-Spezialistin bei Fidelity International. Die Diskussion um Handelszölle und ihre Effekte auf das globale Wirtschaftswachstum prägte den vergangenen Monat. Anleger reagierten mit Zurückhaltung und investierten insgesamt deutlich weniger als üblich. "Investoren halten im Moment ihr Pulver trocken und warten ab", sagt Philibert.

ETFs bieten Liquidität
ETFs seien demnach das Vehikel der Wahl, um auf erhöhte Marktvolatilitäten zu reagieren. Auf dem Höhepunkt der vom "Liberation Day" ausgehenden Volatilität machten ETFs 42 Prozent des Handelsvolumens an US-Börsen aus, verglichen mit einem Durchschnitt von 27 Prozent im Jahr 2024. "Der ETF als Vehikel konnte wieder unter Beweis stellen, welche Vorteile in dessen hoher Liquidität liegen. Es ermöglicht schnelle Anpassungen des Portfolios, wenn der Markt unter Stress steht und kurzfristig reagiert werden muss", sagt Philibert. (jh)