Europas Fondsmarkt: Eine Kategorie feiert Revival
Publikumsfonds und ETFs haben in Europa im vergangenen Jahr neues Geld einnehmen können. Mischfonds verloren zwar weiterhin Geld, konnten im Schlussquartal aber das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen. Absatzspitzenreiter war 2024 jedoch eine andere Gruppe.
Mischfonds haben europaweit in den drei Monaten per Ende Dezember 2024 das erste Mal seit 17 Quartalen unter dem Strich frisches Geld angezogen. Dies zeigt eine Auswertung der Fondsratinggesellschaft Morningstar. Demnach flossen im Schlussquartal vier Milliarden Euro in Multi-Asset-Strategien. Mit Blick auf das Gesamtjahr 2024 stehen aber immer noch Nettomittelabzüge in Höhe von 39,5 Milliarden Euro.
Mischfonds hatten infolge des Einbruchs an den Aktienmärkten und der gleichzeitig einsetzenden Zinswende im Jahr 2022 mit einer schwachen Performance gerungen, und Anleger hatten sich von dieser Kategorie abgewendet. Die höchsten Mittelzuflüsse für das Gesamtjahr 2024 erzielten Anleihenfonds mit einem Plus von 336,4 Milliarden Euro. In Aktienfonds steckten Anleger unter dem Strich 182,1 Milliarden Euro.
Ins positive Terrain gerettet
Weiterhin ein hohes Neugeldaufkommen verzeichneten Geldmarktfonds mit 235,8 Milliarden Euro, "was das zweitbeste Jahr in der Geschichte ist", wie Morningstar-Experte Valerio Baselli anmerkt. Alternative Strategien konnten sich auf Jahressicht ins positive Terrain retten. Hier stehen Mittelzuflüsse von 1,3 Milliarden Euro. Dies liegt vor allem an starken Zuflüssen im Schlussquartal in Höhe von 6,4 Milliarden Euro. Mittelabzüge verzeichneten Immobilienfonds, aus denen Anleger 2024 11,7 Milliarden Euro abzogen.
Daneben haben einmal mehr passive Fonds einen erheblichen Anteil an den Mittelzuflüssen errungen. Im vergangenen Jahr hat diese Kategorie 307,5 Milliarden Euro an frischen Mitteln eingenommen und damit eine neue Rekordmarke aufgestellt. Insgesamt flossen in europäische Publikumsfonds und ETFs im Jahresverlauf 695,4 Milliarden Euro. Das verwaltete Vermögen erreichte fast 14,9 Billionen Euro. (ert)