Finanzbildung an Schulen: VZBV fordert unabhängige Angebote
Bankmitarbeiter unterrichten Schüler in Finanzthemen, Finanzdienstleister entwickeln Lehrmaterialien. Doch nicht alle Angebote sind unabhängig und werbefrei, urteilt der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV). Das muss sich ändern, fordert der Verband.
Die Mehrheit der Bundesbürger (93 Prozent) hält es für wichtig, dass Wissen rund um das Thema Finanzen bereits in der Schule vermittelt wird. Dabei wollen neun von zehn Verbrauchern (90 Prozent), dass Unterrichtsmaterialien und Inhalte frei von wirtschaftlichen Interessen sind. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV). Der Untersuchung zufolge sprechen sich 86 Prozent der Befragten zudem für komplett werbefreie Materialien und Inhalte aus.
"Schulen und Lehrkräfte sind bereits Zielgruppe unterschiedlicher Angebote aus der Wirtschaft", schreiben die Verbraucherschützer in der Pressemitteilung zu ihrer Studie. So übernähmen etwa Bankmitarbeiter den Unterricht zu Finanzthemen, Finanzdienstleister entwickelten Unterrichtsmaterialien. Doch nicht alle Angebote seien empfehlenswert, zeige eine Analyse des Materialkompasses, einer Datenbank für qualitätsgeprüfte Unterrichtsmaterialien des VZBV.
Risiko der Einflussnahme
"Wenn Finanzbildung in den Händen der Finanzwirtschaft liegt, wird es immer ein Risiko der Einflussnahme geben", lässt sich Vera Fricke, Leiterin des Teams Verbraucherbildung im VZBV, in der Pressemitteilung zitieren. Das Bundesministerium der Finanzen und das Bundesministerium für Bildung und Forschung müssten in ihrer geplanten Finanzbildungsstrategie daher verbindliche Standards für unabhängige und qualitativ hochwertige Bildung setzen, fordert der Verband. (am)