Finanzbildung: Schon in der Schule sind Jungs im Vorteil
Weibliche Schüler wissen weniger über Geld als männliche, zeigt eine aktuelle Studie. Die Autoren raten zu Gegenmaßnahmen.
Jungen interessieren sich mehr für Wirtschaft als Mädchen und schneiden auch in solchen Finanzfragen besser ab, die Berechnungen erfordern. Zudem schätzen sie ihre Fähigkeiten selbst höher ein. Das zeigt eine aktuelle Studie der Universität Tübingen, in der Forscher Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen in der Finanzbildung untersuchten.
Jungen mit mehr Wirtschaftswissen und Selbstvertrauen
Die Forscher stellten dabei signifikante geschlechterspezifische Unterschiede fest, was das Interesse an Wirtschaft und Finanzen, das Fachwissen sowie das Selbstbewusstsein von Jungen und Mädchen angeht. Dieses Ungleichgewicht trage dazu bei, dass Mädchen ihr Potenzial häufig nicht ausschöpfen.
"Männer richten ihre Berufswahl stärker nach finanziellen Kriterien als Frauen und investieren im Laufe ihres Lebens eher in Aktien und Alterssicherung. Dadurch werden die ohnehin vorhandenen Unterschiede in Einkommen und Vermögen zwischen den Geschlechtern auf lange Sicht verstärkt", sagt Taiga Brahm vom Lehrstuhl für Ökonomische Bildung und Wirtschaftsdidaktik der Universität Tübingen und Leiterin der Studie. "Den Unterschied im erworbenen Finanzwissen können wir bereits in der Schulzeit nachweisen", so Brahm.
Empfehlung: Schule soll gegensteuern
Wirtschafts- und Finanzthemen scheinen demnach Sozialisationseffekten zu unterliegen, und das Potenzial der Mädchen in diesem Bereich werde häufig nicht ausgeschöpft. Entsprechend empfehlen die Autoren der Studie Maßnahmen, um das Selbstvertrauen und Interesse von Mädchen am Mathematik- und Wirtschaftsunterricht zu stärken. (jh)















