Flossbach von Storch: Vermögenspreise fallen das zweite Mal in Folge
Lange kannte der Vermögenswert deutscher Haushalte nur eine Richtung: aufwärts. Doch der Trend kehrte sich im vergangenen Jahr um. Nun messen die Analysten des Flossbach von Storch Research Institutes erneut einen Rückgang.
Zum zweiten Mal in Folge sind die Preise für das Vermögen privater deutscher Haushalte im Vorjahresvergleich gefallen. Zum Jahresende lagen die Vermögenspreise in Deutschland um 2,9 Prozent tiefer als zum Vorjahresende. Dies zeigt der Vermögenspreisindex des Research-Instituts des Kölner Vermögensverwalters Flossbach von Storch (FvS). Demnach sanken sowohl die Preise für Sachwerte als auch die Preise für Finanzwerte im Vergleich zum Vorjahresende.
Per Ende September waren die Vermögenspreise um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gefallen. Das war der erste Rückgang seit 2009. Der Vermögenspreisindex der Rheinländer erfasst die Preisentwicklung des Sach- und Finanzvermögens der deutschen Privathaushalte. Zum Sachvermögen zählen die FvS-Analysten neben Immobilien- und Betriebsvermögen auch langlebige Verbrauchsgüter sowie Sammel- und Spekulationsobjekte. Das Finanzvermögen unterteilt sich in Aktien, Rentenwerte, Spar- und Sichteinlagen sowie in sonstige Finanzwerte.
Leichte Stabilisierung
Den neuerlichen Rückgang begründen die FvS-Analysten mit der aufkommenden Inflation im Zuge der Corona-Pandemie und des russischen Kriegs gegen die Ukraine sowie der Abkehr der Notenbanken von der lockeren Geldpolitik. Die steigenden Zinsen setzten die Immobilien- und Betriebsvermögenspreise sowie Aktien unter Druck. "Innerhalb des vierten Quartals 2022 stabilisierten sich die Preise für vereinzelte Vermögenskategorien wieder, da sich das Narrativ einer harten Rezession nicht bewahrheitete und die Inflationsrate an Fahrt verloren hat", führen die Experten aus. "Im Vergleich zum Vorjahresende ergibt sich jedoch weiterhin ein Preisverfall für das Vermögen privater deutscher Haushalte." (ert)