Der Kölner Vermögensverwalter Flossbach von Storch sowie die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) werden Anlagestrategien bei dem im Aufbau begriffenen "Marktplatz für Vermögensverwaltung" beisteuern. "Wir werden auf der Plattform Strategiegeber werden", sagte Frederik Plank, Abteilungsleiter Marktpartner Kapitalmarktgeschäft bei der LBBW, am Montag (2.12.) auf dem "Private Banking Gipfel 2024", der von der Norddeutschen Landesbank (NordLB) und der Softwareschmiede Dericon veranstaltet wurde.

Die NordLB, Dericon sowie die DWP-Bank und das Fintech Investify Tech haben vor einem Jahr die Entwicklung einer offenen Plattform für Vermögensverwaltungen für Sparkassen angekündigt. Bei dem "Marktplatz für Vermögensverwaltung" getauften Projekt sollen die Anbieter ihre Strategien auf eine Plattform stellen, Sparkassen-Kunden können dann eine oder mehrere Strategien mit ihren Beratern auswählen. Als Startpartner hatten DJE Kapital, Allianz Global Investors sowie die Berenberg Bank zugesagt, Vermögensverwaltungs-Strategien beizusteuern.

Offene Architektur
Neben der LBBW sei auch Flossbach von Storch als weiterer Strategiegeber gewonnen worden, sagte Fabian Bütger, Vertriebsdirektor von Dericon, auf der Veranstaltung. Die Plattform sollte ursprünglich Ende 2024 auf den Markt kommen. Der Start wurde jedoch ins Jahr 2025 verschoben. Derzeit würden die notwendigen Verträge aufgesetzt, berichtete Bütger. Mit dem "Marktplatz für Vermögensverwaltung" können Sparkassen zum Vermittler von Vermögensverwaltungen externer Anbieter werden. Die öffentlich-rechtlichen Institute würden damit auch in der Vermögensverwaltung eine offene Architektur bieten.

Entstanden war das Projekt aus einer Kooperation der NordLB mit Dericon für das System "BIS.on WMS". Dieses erleichtert Sparkassen den Vertrieb von Finanzprodukten, die nicht von Anbietern des öffentlich-rechtlichen Lagers stammen. Aber auch andere Banken nutzen das Programm. Die LBBW hatte im Oktober angekündigt, neben NordLB und Dericon als dritter Betreiber bei "BIS.on WMS" einzusteigen und ihre eigene Plattform "LBBW WABE" im Laufe des Jahres 2025 in "BIS.on WMS" integrieren zu wollen.

Offen für alle
Mit dem Auftritt als Strategiegeber bei dem "Marktplatz für Vermögensverwaltung" mischt die LBBW nun bei einem weiteren Dericon-Projekt mit. Perspektivisch soll die Plattform für Vermögensverwaltungen auch über das Sparkassen-Lager hinaus anderen Banken zur Verfügung stehen. Das Softwarehaus Dericon hatte im Mai mitgeteilt, dass das Datenhaus FE Fundinfo die Gesellschaft übernehmen werde. Mitarbeiter und die beiden Geschäftsführer Andreas Krause und Timon Virgens bleiben jedoch an Bord. (ert)