Großinvestoren vermuten "KI-Washing" bei vielen Firmen
Nach Einschätzung von Investoren und Asset Managern übertreiben viele Unternehmen, wenn es um Angaben zu KI-Einsatz und dessen positiven Einfluss aufs eigene Geschäft geht. Das zeigt eine aktuelle Umfrage.
Viele große Investoren wie Pensionsfonds und Versicherer und auch zahlreiche Fondsanbieter zweifeln die Angaben von potenziellen Portfoliofirmen zum Einsatz und dem Erfolgsbeitrag von künstlicher Intelligenz (KI) an. Das zeigt eine globale Studie des auf Tech-Aktien spezialisierten Vermögensverwalters Robocap.
Ernstes Problem für Investoren
Demnach sind 37 Prozent der Pensionsfonds, Versicherungen, Family Offices und Vermögensverwalter mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt 1,2 Billionen US-Dollar sehr besorgt darüber, dass Unternehmen falsche Behauptungen darüber aufstellen, in welchem Umfang sie KI einsetzen und welche positiven Auswirkungen dies auf ihre Geschäftstätigkeit hat. Weitere 63 Prozent zeigen sich ziemlich besorgt.
Dabei werden verschiedene Arten von KI-Washing unterschieden. Eine Gruppe sind Unternehmen, die behaupten, mehr KI einzusetzen, als das wirklich der Fall ist. Eine andere Gruppe übertreibt hinsichtlich des Geschäftsbeitrags ihrer KI im Vergleich zu bestehenden Techniken oder der Einsatzfähigkeit.
Besserung in Sicht
Besserung scheint aber in Sicht zu sein: Mehr als ein Viertel (26 Prozent) der befragten professionellen Investoren meint zwar, dass KI-Washing in den nächsten drei Jahren sogar zunehmen wird, doch die klare Mehrheit (rund zwei Drittel) glaubt, dass es an Bedeutung verlieren wird. (jh)