Die Finanz Informatik (FI), ein zentraler IT-Dienstleister der Sparkassen, hat die Einführung eines selbst entwickelten Chatbots bekanntgegeben, der auf künstlicher Intelligenz basiert. Schon in diesem Monat sollen 60.000 Mitarbeiter der Finanzgruppe das Tool namens S-KI-Pilot nutzen können, sagte FI-Chef Andreas Schelling dem "Handelsblatt". "Unser Ziel ist, den S-KI-Piloten dann bis zum Sommer 2025 an alle Sparkassen-Arbeitsplätze zu bringen", zitiert die Zeitung Schelling. Dann sollen etwa 190.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Vertrieb und in der Verwaltung auf den Chatbot zugreifen können.

Schelling beschreibt das neue Tool als persönlichen Assistenten der Beschäftigten. "Neben den klassischen Funktionen der generativen KI kann er auf spezifisches internes Sparkassen-Wissen zugreifen, also auf Daten und Dokumente im Intranet einer Sparkasse und auf die Prozessdokumentationen", sagte der FI-Chef dem "Handelsblatt". Bald soll er auch als Instrument der Vertriebsunterstützung dienen.

Wichtigster Partner ist ein französisches Unternehmen, kein US-Konzern
Anders als viele andere Banken setzt die Finanz Informatik bei ihrem KI-Assistenten nicht auf Software des ChatGPT-Erfinders OpenAI, sondern auf Modelle des französischen Anbieters Mistral. Dafür nennt Schelling zwei Gründe: Zum einen würden die Mistral-Modelle auch auf Deutsch trainiert, was für die Anwendung in den Sparkassen Vorteile habe. Außerdem wolle die Sparkassen-Gruppe bewusst KI-Unternehmen aus Europa fördern. "Unsere Unabhängigkeit zu stärken und unsere KI-Souveränität zu erhalten, ist uns wichtig, auch mit Blick auf das US-Wahlergebnis", zitiert das "Handelsblatt" Schelling. (fp)