Kräftige Erholung im Baufi-Neugeschäft
Das Neukreditvolumen der privaten Baufinanzierung ist im März gegenüber dem Vormonat um 27 Prozent auf 15,3 Milliarden Euro gestiegen. Ob damit die von Banken, Sparkassen und Vermittlern erhoffte Bodenbildung erreicht ist, bleibt allerdings offen.
Trotz des deutlichen Anstiegs in der privaten Baufinanzierung im März um 27 Prozent auf 15,3 Milliarden Euro könnte es verfrüht sein, in Euphorie zu verfallen: Der März-Wert entspricht nach Angaben der Bundesbank immer noch einem Rückgang von 53 Prozent gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres, als das Neukreditvolumen mit 32,3 Milliarden Euro einen Rekord markierte. Zuerst hatte das Branchenportal "Finanz-Szene.de" über die Zahlen berichtet.
"Die Optimisten werden sich auf ein monatliches Wachstum von 27 Prozent konzentrieren, während die Pessimisten die Halbierung gegenüber 2022 beklagen werden", meinen die Experten von Barkow Consulting. Dennoch scheint die überraschend starke Erholung in der privaten Baufinanzierung ein erstes Signal dafür zu sein, dass die von Banken, Sparkassen und Vermittlern erhoffte Bodenbildung im ersten Quartal erreicht worden ist. Auch vor dem Hintergrund, dass im Sommer ein Ende der Leitzins-Anhebungen erwartet wird. Damit könnte der Trendbruch also von Dauer sein.
Mehrere Erklärungsansätze
Für die überraschend starke Erholung gibt es verschiedene mögliche Erklärungen. Erstens stiegen die Baufi-Zinsen seit dem Herbst 2022 zumindest nicht weiter, sondern pendelten sich für die typische Finanzierung mit zehn Jahren Zinsbindung zwischen 3,5 und 4,0 Prozent ein. Zweitens nahmen Banken in den vergangenen Monaten fallende Margen in Kauf, um angesichts des Markteinbruchs bei privaten Wohnungsbaukrediten ihr Kreditvolumen zu retten, wie "Finanz-Szene.de" schreibt. Drittens lag der März-Wert auch in den vergangenen Jahren meist über dem Februar-Wert – ein Teil der Erholung könnte demnach also auch saisonal begründet sein. (fp)