Morningstar: Das sind die teuersten und billigsten Fondsmärkte Europas
Die Ratinggesellschaft Morningstar hat die Kosten in wichtigen europäischen Fondsmärkten untersucht. Der Trend zu sinkenden Gebühren hält an. Dennoch klaffen zwischen den Ländern noch deutliche Lücken. Auch bei den Anbietern gibt es Unterschiede.
Italien ist der mit Abstand teuerste unter den größeren Fondsmärkten in Europa. Dies zeigt eine Analyse der Fondsratinggesellschaft Morningstar. Anleger zahlen hier für einen aktiven Fonds im Schnitt laufende Kosten in Höhe von 1,42 Prozent. Mit Abstand folgen Deutschland sowie Luxemburg mit 1,27 und 1,26 Prozent. Die günstigsten Märkte wiederum sind Großbritannien mit im Schnitt 0,86 Prozent an laufenden Kosten sowie die Schweiz mit 0,92 Prozent. Insbesondere im britischen Markt enthalten die Gebühren jedoch nicht Beratungskosten in Form von Provisionen.
Die Morningstar-Analysten betrachten bei ihrer Auswertung die Fondskosten in Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Spanien, Italien und Großbritannien sowie die bedeutenden Fondsdomizile Luxemburg und Irland. Dabei beobachten sie einen anhaltenden Trend zu sinkenden Kosten. So zahlen Investoren im Schnitt über aktive wie passive Fonds hinweg per Ende Juni 1,11 Prozent. Vor zehn Jahren waren es noch 1,36 Prozent gewesen. Nach Volumen gewichtet sind es 0,78 Prozent gegenüber 1,10 Prozent vor zehn Jahren.
Geld fließt in günstige Fonds
Diese Gegenüberstellung zeigt, dass verhältnismäßig mehr Geld in günstigeren Fonds liegt. Dies erhärtet sich beim Blick auf das Nettomittelaufkommen. Günstigere Anteilsklassen erfahren deutlich höhere Zuflüsse. Zudem kommen neu lancierte Fonds zu günstigeren Preisen auf den Markt als Vehikel, die aufgelöst werden. Wenngleich die Kosten über die vergangenen zehn Jahre bei aktiven wie bei passiven sowie über alle Anlageklassen hinweg abnahmen, beobachten die Analysten aber, dass der Rückgang bei Aktienfonds besonders stark ausfiel.
Beim Blick auf passive Fonds wiederum rangiert Italien neben der Schweiz, Großbritannien und Irland unter den günstigsten Märkten. Der Markt mit dem höchsten Preisniveau ist hier Spanien – noch mit deutlichem Abstand vor Frankreich. In Italien wiederum sind erfolgsabhängige Gebühren weit verbreitet. Fast 65 Prozent aller aktiven Fonds weisen hier Performance Fees auf. An zweiter Stelle liegt Deutschland mit 44 Prozent, gefolgt von Frankreich mit einem Anteil von 37 Prozent.
Swedbank und Vanguard als Preisbrecher
Als günstigsten unter den großen Anbietern in Europa bei aktiven Fonds nennen die Morningstar-Analysten die Swedbank. Am unteren Ende liegen zudem Pimco, die DWS und Nordea. Im oberen Feld rangieren dagegen Amundi und Fidelity International. Bei passiven Fonds ist die Bandbreite deutlich geringer. Die großen Anbieter liegen dicht beieinander in einer Spanne von 0,20 bis 0,25 Prozent. Einziger Ausreißer nach unten ist Vanguard. Der US-Fondsriese ist mit einem durchschnittlichen Gebührenniveau von 0,14 Prozent mit deutlichem Abstand der günstigste passive Anbieter in Europa. (ert)















