Neue DIN-Norm liefert Klassifizierung für ESG-Produkte
Wie nachhaltig ist der Fonds oder die Lebensversicherung? Diese Frage ist für Berater schwierig zu beantworten. Das DIN-Institut hat daher eine neue Finanz-Norm veröffentlicht, die dabei hilft, Fonds und Lebensversicherungen gemäß ihrer Nachhaltigkeit zu klassifizieren.
Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat am Freitag (21.2.) die neue DIN-Norm 77236-2 "Nachhaltigkeit von Finanzanlagen – Teil 2: Nachhaltigkeitsscoring für Finanzprodukte" veröffentlicht. Mit dem Regelwerk legt das DIN nach eigenen Angaben "einen einheitlichen Standard für die Bewertung grüner Finanzprodukte vor, der so für mehr Transparenz, bessere Vergleichbarkeit und eine fundierte Entscheidungsgrundlage für Anleger sorgen soll".
Das DIN begründet das damit, dass es viel Unklarheit über Begriffe wie "Nachhaltigkeit" und "klimafreundlich" gibt. "Der Markt für nachhaltige Investments wächst rasant, und damit auch das Angebot an irreführenden Finanzprodukten. Begriffe wie 'grün' oder 'klimafreundlich' sind nicht geschützt und werden teilweise für Produkte verwendet, die diesen Standards nicht entsprechen", sagt Klaus Möller, Vorsitzender des DIN-Normenausschusses Finanzen.
Kein Beginn auf grüner Wiese
Der Arbeitsausschuss im DIN-Normenausschuss Finanzen, der das neue Regelwerk entwickelte, hat sich an der ESG-Skala des Sustainable-Finance-Beirats der Bundesregierung orientiert. Die neue DIN 77236-2 definiert daher ein Stufenmodell (A bis D), das die Nachhaltigkeit von Finanzanlagen klar klassifiziert – A steht dabei für die höchste und D für die niedrigste Nachhaltigkeitsstufe.
Basis der neuen Norm ist das European ESG Template (EET) der Brancheninitiative Findatex. Die 2022 veröffentlichte technische Vorlage listet für Produkte die Vorgaben der EU-Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor auf. (jb)
Eine detaillierte Beschreibung der Funktionsweise der DIN 77236-2 finden Sie in der kommenden Ausgabe (1/2025) von FONDS professionell.