Postbank eröffnet Beratungscenter – die rein digital arbeiten
Der Ableger der Deutschen Bank setzt verstärkt auf eine Beratung per Video und Telefon. Nun eröffnen die ersten Standorte, von denen die Bankmitarbeiter aus die Kunden virtuell betreuen sollen. Dem steht ein massiver Abbau bei den Filialen gegenüber.
Die Postbank richtet elf regionale Beratungscenter ein. Das erste wurde am Donnerstag (5.12.) in Essen offiziell eröffnet. Wenige Tage später soll ein Standort in Mannheim folgen, teilte das zur Deutschen Bank gehörende Institut mit. Auch in Hannover soll noch im Dezember ein Standort öffnen. Die Beratung durch die Center erfolgt nur über digitale Kanäle wie Video und Telefon, aber auch außerhalb der Filialöffnungszeiten. Künftig seien auch Chats angedacht. Im ersten Anlaufbetrieb sei die Resonanz der Kunden positiv gewesen, meint die Postbank.
Das Institut begründet den Schritt mit veränderten Bedürfnissen ihrer Kunden, "die sich mehr Flexibilität und digitale Lösungen im Banking wünschen", heißt es in der Mitteilung. "Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden ein modernes und digitales Banking-Erlebnis bieten", erläutert Dominik Hennen, Leiter Personal Banking Deutschland der Deutschen Bank, den Umbau. "So können sie ihre Bankgeschäfte bequem von zu Hause oder unterwegs erledigen, ohne dabei auf eine persönliche und kompetente Beratung verzichten zu müssen."
Weitreichende Filialschließungen
Der Ausbau der digitalen Beratung geht bei der Postbank mit einem umfassenden Filialabbau einher. Der Mutterkonzern hatte bereits im Oktober 2023 angekündigt, die Zahl der Postbank-Filialen von 550 auf rund 320 kappen zu wollen. Derweil sollten 120 Standorte zu sogenannten Beratungsfilialen umgebaut werden, bei denen Kunden an digitales Banking herangeführt werden sollen.
Auch die Deutsche Bank hatte jüngst angekündigt, eine "mittlere zweistellige Zahl an kleineren Filialen" dicht machen zu wollen. Stattdessen werde die Beratung per Video und Telefon ausgebaut. Derzeit betreibt das größte deutsche Geldhaus rund 400 Filialen. Die Deutsche Bank war zudem wegen einer pannengesäumten IT-Umstellung bei der Postbank in die Kritik geraten. (ert)