Premiere: Erstes Euroland legt Staatsgeld in Bitcoin an
Luxemburg investiert als erstes Land der Eurozone einen Teil seiner Staatsreserven in Bitcoin. Mit dem Schritt soll die Rolle als Innovationsführer und Finanzplatz für digitale und alternative Anlagen gestärkt werden.
Luxemburg sieht sich als europäischer Vorreiter für Finanzinnovation. Diese Rolle möchte das Land stärken: Im Rahmen der Vorstellung des Haushaltsplans 2026 hat Finanzminister Gilles Roth bekannt gegeben, dass der Luxembourg Intergenerational Sovereign Fund (FSIL) nun ein Prozent seines Portfolios in Bitcoin hält. Das berichtet Luxembourg for Finance, die nationale Agentur zur Förderung und Entwicklung des Finanzplatzes Luxemburg.
Die Anlage ist demnach Teil einer neuen Investmentstrategie, die es dem Fonds erlaubt, bis zu 15 Prozent seines Vermögens in alternative Investments wie Private Equity, Immobilien und Krypto-Assets zu stecken. Um operationelle Risiken zu vermeiden, erfolge das Bitcoin-Investment ausschließlich über börsengehandelte Investmentvehikel (ETPs).
Mit diesem Schritt sei Luxemburg das erste Land in der Eurozone, das einen Teil seiner staatlichen Rücklagen in Bitcoin anlegt, heißt es in der Mitteilung weiter. Das Land unterstreiche damit seine Offenheit gegenüber neuen, zukunftsorientierten Anlagetrends.
Europas Krypto-Zentrum als Ziel
Das Großherzogtum sei bereits heute Europas führender Standort für Alternative Investmentfonds (AIF) und entwickele sich zunehmend zu einem Knotenpunkt für regulierte Krypto-Unternehmen. Grundlage ist die MiCA-Verordnung (Markets in Crypto-Assets Regulation), die Anfang 2025 in Kraft getreten ist.
Luxemburg will sich als europäisches Zentrum für digitale Vermögenswerte etablieren. So ist der Finanzplatz bereits Heimat der HSBC-Plattform "Orion" für tokenisierte Einlagen und dem ersten tokenisierten Geldmarktfonds Europas.
Die Krypto-Börse Coinbase hat in Luxemburg ihren europäischen Hauptsitz und dort eine MiCA-Lizenz erhalten; das Unternehmen plant, seine Belegschaft bis Ende 2026 zu verdoppeln. Zudem hat die britische Standard Chartered Bank in Luxemburg eine Niederlassung eröffnet, um digitale Verwahrdienstleistungen in Europa anbieten zu können. (mb)
















