Reiner Calmund: "Meine persönliche Erfolgsformel"
Wie wird man erfolgreich? Schwer zu sagen, was da alles dazugehört. Fußballfunktionär Reiner Calmund stellte auf dem FONDS professionell KONGRESS in Mannheim zwei Erfolgskriterien vor, die nicht nur im Stadion, sondern auch im Asset Management gelten.
"Die Eckpfeiler im professionellen Sportmanagement sind im Wesentlichen identisch mit denen des Wirtschaftsmanagements", sagte Reiner Calmund in seinem Vortrag im Auftrag des Vermögensverwalters PGIM auf dem FONDS professionell KONGRESS am Mittwoch (22.6.) in Mannheim. Auf eine anschauliche Formel gebracht heißt das: Erfolg ist die Summe aus Kompetenz und Leidenschaft.
Calmund ist studierter Betriebswirt. Entsprechend leicht fällt es ihm, Spielertransfers als "Arbeitskräfte und Anlagevermögen" zu beschreiben oder Spielergebnisse und den Tabellenplatz, zu dem sie führen, als "Marktposition" zu interpretieren. "Entscheidend sind Ergebnisse und Tabellenplätze. Wenn die scheiße sind, dann kriegste auch finanzielle Probleme", sagte "Calli" in seiner Legende gewordenen rheinländischen Art.
Kompetenz und Leidenschaft
Er hat aber nicht nur ein loses Mundwerk, er hat auch das Handwerk mit den Zahlen drauf. 3,47 Milliarden Euro hat die Fußball-Bundesliga in der Saison 2020/2021 umgesetzt. In der Saison vor Corona waren es noch rund vier Milliarden Euro. In der Struktur des Einnahmenmixes der Bundesliga gab es eine wesentliche Änderung: Die zuvor rund 13 Prozent aus Ticketverkäufen sind coronabedingt auf quasi null zurückgegangen. Dafür ist die Umsatzposition "Mediale Vermarktung", also vor allem Einnahmen aus dem Verkauf von Fernsehrechten, von 37 auf 48 Prozent am Einnahmenmix gestiegen.
Sich nur auszukennen, führt noch nicht zum Erfolg. "Intelligente, kompetente Schlaftabletten haben keinen Erfolg", sagte Calmund. "Ohne Leidenschaft kein Erfolg!" Herzblut, Ausdauer, Eigeninitiative und vor allem Begeisterung müsse man mitbringen, wenn man Erfolg haben will. Was auf dem Spielfeld der Kampf um jeden Ball, jedes Tor und jeden Sieg ist, das ist in der Wirtschaft der Kampf um jeden Kunden, jeden Auftrag und jede Lösung: "Halbe Sachen bringen gar nichts."
Wie sehr er diese Grundsätze verinnerlicht hat, konnte man an seiner Bühnenperformance sehen: Er jagte von ganz rechts nach ganz links, duckte sich, drehte sich und ging zum Angriff über, wenn er lauthals seine markigen Pointen ins Publikum schleuderte, um es gleich darauf mit bühnenweit ausgebreiteten Armen und viel Menschlichkeit wieder zu hätscheln. (tw)