Rente: Mehr Bundesbürger setzen auf Eigenverantwortung
Nur noch 36 Prozent der Deutschen sehen beim Thema Altersvorsorge in erster Linie den Staat in der Pflicht. Das zeigt eine Umfrage, die der Lebensversicherer Canada Life anlässlich der Bundestagswahl in Auftrag gegeben hat. 2021 hatten noch 45 Prozent diese Auffassung vertreten.
Die meisten Menschen in Deutschland sehen die Verantwortung für die Rente nicht mehr beim Staat, sondern bei sich selbst. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsinstituts Civey, die Canada Life anlässlich der anstehenden Bundestagswahl in Auftrag gegeben hat. Bereits 2021 hatte der Lebensversicherer 2.500 Bundesbürger vor der Wahl befragt. Damals sahen die Umfrageteilnehmer mehrheitlich den Staat in der Hauptverantwortung für die Rente.
Für die aktuelle Erhebung hat Civey im Januar 2025 erneut 2.500 Bundesbürger im Alter ab 18 Jahren befragt. Der Untersuchung zufolge ist das Thema Rente vielen Menschen wichtig für ihre Entscheidung bei der Bundestagswahl (56 %). Weniger als ein Drittel der Befragten hält es für unwichtig.
Kaum oder gar kein Vertrauen
Aber: Mehr als drei Viertel der Befragten haben kaum oder gar kein Vertrauen, dass eine zukunftsfähige Rentenreform durchgesetzt wird (78 %). Im Jahr 2021 hatten mit 76 Prozent ähnlich viele Bundesbürger kaum oder gar kein Vertrauen in eine zukunftsfähige Rentenreform gezeigt.
Mittlerweile sehen die meisten Umfrageteilnehmer die Hauptverantwortung für die Altersvorsorge bei sich selbst: Gut vier von zehn Befragten (41 %) finden, dass jeder neben der gesetzlichen Rente für ein zusätzliches Finanzpolster verantwortlich sein sollte. 36 Prozent sind der Meinung, dass der Staat in der Pflicht steht, 23 Prozent sind unentschieden.
Vor allem Akademiker
Im Vergleich zu den Umfrage-Ergebnissen von 2021 hat hier ein Umdenken stattgefunden. Damals sahen 45 Prozent der Befragten die Hauptverantwortung für die Altersvorsorge beim Staat. Nur 38 Prozent waren der Auffassung, dass jeder Bundesbürger selbst dafür verantwortlich sein sollte, 16 Prozent waren unentschieden.
Heute hält insbesondere die Altersgruppe 65+ die Eigenverantwortung für das zusätzliche Finanzpolster im Alter für notwendig (47 %). Betrachtet man die Berufsbildung der Befragten, vertreten vor allem Akademiker (48 %) diese Überzeugung. Damit liegen auch sie deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt (41 %). (am)