Wie ein Vermittler mit Dachfonds Erfolg hat
Wenn Kunden zufrieden sind, dann bleiben sie. Ein Beispiel dafür liefert Thorsten Mohr mit seiner Hamburger Argentum-Gruppe, die neben Finanzberatung auch Dachfonds anbietet und diese erfolgreich in der Beratung einsetzt.
In wohl allen Dienstleistungsgewerben gilt das eherne "Gesetz": Wer guten Service liefert, hat treue Kunden, die gern auch Weiterempfehlungen aussprechen. Ein gutes Beispiel dafür ist Thorsten Mohr, Gründer und Geschäftsführer des Hamburger Finanzanlagenvermittlers Argentum Vermögensberatung und des Fondsberaters Argentum Asset Management. Dank guter Performance sowie cleverer Entscheidungen – wobei er mitunter auch die Gunst der Stunde nutzen konnte – betreut er mittlerweile mit einem fünfköpfigen Team ein Anlagevolumen im mittleren dreistelligen Millionenbereich. Wie er das schaffte, berichtete er FONDS professionell.
Nach ersten Schritten in der Finanzbranche wagte Mohr im Mai 2005 mit drei Mitstreitern den Schritt in die Selbstständigkeit: "Unser Ziel war immer, ausschließlich Beratung zu offenen Fonds und aktiv betreute Kundendepots anzubieten. Das haben wir mit Argentum umgesetzt", beschreibt Mohr die Motive für die Firmengründung. Es lief von Beginn an gut. "Es hatte sich herumgesprochen, dass wir einen guten Job machen."
Dachfonds
Allerdings ergab sich 2007 nach zwei Jahren ein großes Problem: "Wir sind an unsere Administrationsgrenzen gestoßen, weil wir bei jeder Reallokation den Kunden anrufen und Faxe hin und her schicken mussten. Daher brauchten wir eine Lösung und haben uns 2007 entschieden, als Fondsberater mit dem Bankhaus Metzler einen Dachfonds aufzulegen, den Argentum Performance Navigator", so Mohr. Dieser und zwei weitere Fonds kommen vor allem bei Endkunden von Argentum zum Einsatz.
Die Entscheidung für den Dachfonds entpuppte sich im Nachhinein als Glücksgriff – nicht nur weil Mohr und seine Kollegen nun rasch und ohne Aufwand einzelne Fonds austauschen konnten. Argentum konnte auf diese Weise für die Kunden auch der im Jahr 2008 eingeführten Abgeltungsteuer ein Schnippchen schlagen: "In einem Fondsdepot fällt seither bei jeder Reallokation Steuer an, im Dachfonds nicht", sagt Mohr. "Zudem haben wir viele Kunden, die damals bis Ende 2008 in den Performance Navigator investiert haben. Sie können ihre Gewinne eines Tages abgeltungsteuerfrei einstreichen."
Finanzkrise
Hinzu kommt, dass viele Kunden die Finanzkrise schadlos überstanden – dem mit Kauf- und Verkaufssignalen arbeitenden Trendfolgemodell, das Mohr mit seinem Geschäftspartner und Freund Johannes Schulz entwickelt hat, sei Dank: 2008 verabschiedete sich der Fonds wegen negativer Signale aus den USA komplett aus dem Aktienmarkt, nachdem bereits ein Verlust von rund sechs Prozent aufgelaufen war. "So haben wir das Geld der Kunden schützen können, denn nach einem Jahr hatten wir den Rückgang wieder aufgeholt", berichtet Mohr. "Wer in einen ETF auf den MSCI World investiert hatte, musste sechs Jahre warten."
Mohr und seine einstigen Mitstreiter, die Argentum mittlerweile aus persönlichen Gründen verlassen haben, vermieden damals nicht nur Verluste für ihre Kunden, sondern überzeugten auch mit ihrem Service – und sorgten so für weiteres Wachstum der Gesellschaft. "Wenn die Leute von unserer Dienstleistung überzeugt sind, bleiben sie uns treu, investieren wieder bei uns und empfehlen uns auch anderen. Wir sind nicht nur kompetent, unsere Kunden schätzen auch unsere persönliche Betreuung", berichtet Mohr. "Letztlich besteht meine 'Vertriebsstrategie' also darin, keinen oder kaum Vertrieb zu machen."
Empfehlungsgeschäft
Neue Kunden gewinnt er nicht nur durch Empfehlungen, sondern auch über sein großes persönliches Netzwerk – und durch Bestandsaufkäufe. "Im Lauf der vergangenen Jahre hat sich auch in Vermittlerkreisen herumgesprochen, dass wir keinen schlechten Job machen. Daher bekommen wir immer wieder Anfragen, ob wir einen Bestand kaufen wollen", so Mohr. Dagegen beschränkt sich das Internetmarketing auf die Webseite, auf Social Media ist er kaum aktiv.
Allerdings betreibt er bei Spotify einen Kanal, auf dem er Videos veröffentlicht und einen eigenen Podcast anbietet: "Das haben wir vor drei Jahren gestartet, um Kunden besser betreuen zu können", berichtet er. "Mit beiden Formaten erklären wir unsere Fonds und ihre Entwicklung, aber auch Wissenswertes wie die Vorabpauschale. Zudem interviewen wir die Manager unserer Zielfonds." Selbst Thomas Schüßler, den Manager des DWS Top Dividende, hatte Mohr schon zu Gast. (jb)