Die Behavioral-Finance-Experten von Oxford Risk sehen Finanzberater in diesem Jahr mit einer schwierigen Aufgabe konfrontiert: Angesichts der von ihnen erwarteten höheren Volatilität an den Finanzmärkten gelte es mehr denn je, die Kunden von überhasteten Anlageentscheidungen abzuhalten, so Oxford Risk.

Das Unternehmen, eine Ausgründung der Universität Oxford, die unter anderem Behavioral-Finance-Software anbietet, verweist auf eine hauseigene Analyse, laut der Anleger durch überstürzte emotionale Reaktionen auf Marktschwankungen jährlich durchschnittlich drei Prozent Rendite einbüßen. In diesem Jahr könnte das Minus deutlich größer ausfallen. Ein "perfekter Sturm der Volatilität" drohe Anleger dazu zu verleiten, Fehler zu machen und in Vermögenswerte zu investieren, die sie mitunter nicht einmal verstehen, formuliert es Oxford Risk.

"Das Rauschen ausblenden"
Das Unternehmen verweist auf mehrere Aspekte, die Finanzmarktkennern zufolge zu starken Schwankungen an den Finanzmärkten führen könnten, etwa überraschende Ankündigungen der neuen US-Regierung unter Donald Trump, Rezessions- und Inflationssorgen oder unerwartete Zinsentscheidungen der großen Notenbanken. Die Behavioral-Finance-Experten erwähnen zudem die zunehmende Bedeutung von Falschmeldungen und Spekulationen in den Sozialen Medien sowie den jüngsten Hype um Kryptowährungen. Dieses Umfeld lasse typische Investmentfehler von Privatanlegern wahrscheinlicher werden, etwa das Aufspringen auf populäre, aber kurzlebige Börsentrends.

"Volatilität ist Teil des Investierens", sagt James Pereira-Stubbs, Chief Client Officer von Oxford Risk. "Die Menschen müssen in der Lage sein, das Rauschen auszublenden, sich auf ihre langfristigen Investmentziele zu konzentrieren und nicht überstürzt zu kaufen oder zu verkaufen. Doch die Realität ist, dass viele dazu nicht in der Lage sind, wenn es an den Märkten turbulenter zugeht." An dieser Stelle seien die Berater gefragt. Ihre Aufgabe sei es, den Menschen dabei zu helfen, "zu investieren, investiert zu bleiben und während des gesamten Prozesses bessere Finanzentscheidungen zu treffen". (bm)