Das Todesfallrisiko wird von vielen Deutschen nach wie vor unterschätzt. Nur wenige Menschen schließen relevante Policen zum Schutz ihrer Angehörigen ab. Zu diesem Ergebnis kommt die "Vorsorgestudie 2025", für die das Meinungsforschungsinstitut Yougov im Auftrag der Dela Lebensversicherungen im April 1.001 Bundesbürger ab 18 Jahren befragt hat.

Der repräsentativen Analyse zufolge denken 75 Prozent der Umfrage-Teilnehmer zwar über den Tod nach. Doch nur elf Prozent haben bisher eine Risikolebens- oder eine Sterbegeldversicherung abgeschlossen. Zwischen Bewusstsein und Handeln klafft also eine Lücke, was im Ernstfall weitreichende Folgen für die Hinterbliebenen eines Verstorbenen haben kann. Für Makler liegt genau darin die Chance, ihre Kunden über die Folgen des eigenen Todes für Partner und Familie aufzuklären und sich neues Beratungs- und Vertriebspotenzial zu erschließen.

Gezielte Beratung nötig
"Das Thema Tod ist längst kein gesellschaftliches Tabu mehr, aber die Umsetzung in konkrete Vorsorge hinkt hinterher", erklärt Dietmar Diegel, kaufmännischer Leiter bei den Dela Lebensversicherungen in Deutschland. "Makler sind hier als Vorsorgeexperten gefragt, um ihre Kunden bei der finanziellen und organisatorischen Absicherung des Todesfallrisikos zu unterstützen und durch gezielte Beratung aus dem Denken ein Handeln zu machen", sagt er.


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Die dritte Auflage der Dela-Studie zeigt auch, dass persönliche Risiken wie Tod, Krankheit oder Pflegebedürftigkeit weiterhin deutlich seltener als wahrscheinlich eingeschätzt werden als kollektive Krisenszenarien wie Pandemien oder Kriege. Und: Nur 14 Prozent der Befragten halten es für wahrscheinlich, dass ihr Partner vorzeitig verstirbt. Das Risiko, selbst frühzeitig gehen zu müssen, wird von 23 Prozent als eher oder sehr wahrscheinlich eingeschätzt.

Nur 36 Prozent haben eine Patientenverfügung
Auch bei den Vorsorgedokumenten weisen die Ergebnisse auf Beratungsbedarf hin: Zwar ist das Bewusstsein für Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Testament in der Gesamtbevölkerung durchaus vorhanden. Es hapert jedoch bei der Umsetzung. So kennen zwar 73 Prozent der Deutschen 2025 die Patientenverfügung, aber nur 36 Prozent haben ein solches Dokument verfasst. Besonders gering ist die Quote bei jungen Erwachsenen: Nur zehn Prozent der 18- bis 24-Jährigen haben eine Patientenverfügung, lediglich fünf Prozent eine Vorsorgevollmacht.

Auch das Testament bleibt eine Leerstelle: Nur 24 Prozent der Befragten geben an, ihren Nachlass geregelt zu haben, bei den unter 35-Jährigen sind es nicht einmal zehn Prozent. "Gerade bei Vorsorgedokumenten herrscht oft das Gefühl: 'Das muss jetzt noch nicht sein'", erklärt Diegel. "Aber genau hier liegt der Beratungsansatz für Makler: Die Verbindung von finanzieller und organisatorischer Vorsorge schafft doppelte Relevanz", sagt er. (am)