Viele Deutsche haben mehr als eine Bankverbindung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Sonderanalyse des "Ipsos Finanzmarktpanels" mit rund 20.000 befragten Haushalten je Quartal. Demnach besitzen Bundesbürger ab 14 Jahren im Schnitt 1,9 Bankverbindungen. 49 Prozent der Befragten geben an, nur bei einem Geldinstitut ein Konto zu unterhalten. Ein Fünftel der Teilnehmer unterhält zwei Bankverbindungen, ein weiteres Fünftel sogar drei oder mehr Konten.

Die Studie unterscheidet zwischen Exklusiv-, Haupt- und Nebenbankverbindung. Eine Exklusivbankverbindung besteht bei Kunden, die nur bei einem Finanzinstitut ein Konto besitzen. Eine Hauptbankverbindung kennzeichnet, dass sie für alltägliche Geschäfte wie Mietzahlungen oder den Gehaltseingang verwendet wird, aber nicht exklusiv ist. Nebenbankverbindungen hingegen definiert Ipsos als Kundenbindungen zu Gesellschaften, die für alle weiteren Zwecke verwendet werden.

Der Erhebung zufolge hat fast jeder zweite Deutsche ein Konto bei der Sparkasse (siehe Grafik). Allerdings sind davon nur 19 Prozent Exklusivbankkunden. Die Mehrheit der Sparkassenkunden besitzt also mindestens eine weitere Bankverbindung.

Die zehn reichweitenstärksten Banken und deren Kundentypen
Angaben in Prozent; Basis: 28.201 Bankkunden ab 14 Jahren im Jahr 2022; Quelle: Ipsos Finanzmarktpanel

"Insbesondere Direktbanken ohne Filialstruktur weisen einen auffällig niedrigen Anteil an Exklusivkunden auf", erläutert Ipsos. "Viele Deutsche scheinen also die Vorzüge von Direktbanken zu schätzen, verlassen sich allerdings nur selten ausschließlich auf solche."

Das Depot liegt oft bei der Nebenbank
Die Nebenbanken werden offensichtlich für ihre Spezialisierung geschätzt. Den Marktforschern zufolge unterhalten Kunden fast doppelt so viele Tagesgeldkonten bei Neben- wie bei Hauptbanken. "Bei depotbezogenen Produkten ist er Anteil sogar 2,4-fach so hoch wie bei Hauptbanken", betont Ipsos. "Konkret geben 16 Prozent der befragten Personen an, ein Depot bei der eigenen Haupt- oder Exklusivbank zu besitzen, bei der Nebenbank sind es ganze 39 Prozent."

Ipsos zufolge legt das den Schluss nahe, dass viele Verbraucher den Wechsel der Hauptbank scheuen, weil er oftmals mit großem Aufwand verbunden ist. "Allerdings ziehen Bankkunden in vielen Fällen angebotene Tagesgeldkonten oder Depots von Nebenbanken vor", so die Marktforscher. (bm)