Umfrage zeigt ungenutztes Potenzial bei nachhaltiger Geldanlage
Eine aktuelle Umfrage des Bankenverbands zeigt: Immer mehr Menschen sind bereit, in nachhaltige Anlagen zu investieren. Doch viele beklagen das mangelhafte und nicht nutzerfreundliche Informationsangebot.
Immer mehr Menschen in Deutschland beschäftigen sich mit nachhaltiger Geldanlage. Das zeigt eine aktuelle repräsentative Umfrage des Bundesverbands deutscher Banken. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung (55 Prozent) kennt demnach den Begriff nachhaltiger Geldanlagen – vor sechs Jahren war es erst jeder Dritte.
Hohe Investitionsbereitschaft
"Nachhaltige Geldanlagen sind kein Randthema mehr: Mehr als jeder Zweite kennt sie inzwischen", betont Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands. Und sechs von zehn, die nachhaltige Geldanlagen kennen, können sich gut vorstellen, künftig hier zu investieren. "Darin liegt viel ungenutztes Potenzial, denn bisher investieren nur 14 Prozent tatsächlich in entsprechende Produkte", so Herkenhoff.
Als größte Hürde gilt fehlendes Wissen. 43 Prozent der Nicht-Anleger in nachhaltigen Produkten geben an, sich nicht ausreichend informiert zu fühlen. "Vier von zehn fühlen sich bislang zu wenig und zu ungenau informiert. Das zeigt: Anlegerinnen und Anleger brauchen verständliche Orientierung und Transparenz", erklärt Herkenhoff.
Mangelhaftes Informationsangebot
Besonders wichtig sind den Befragten hohe Umwelt- und Sozialstandards (52 Prozent) sowie konkrete Projekte mit messbarem Nutzen (48 Prozent). 44 Prozent wünschen sich zudem eine klare Klassifizierung, die nachhaltige Geldanlagen in unterschiedliche Kategorien einteilt. "Eine solche Einteilung würde fast der Hälfte der Befragten die Entscheidung erleichtern", sagt Herkenhoff. "Jetzt ist die Politik gefordert", so der Verbandschef. (jh)















