Umfrage: So viele Makler nutzen die Finanznorm 77230
Die DIN 77230 startete vor sechs Jahren mit dem Ziel, die Analyse der Finanzsituation von Verbrauchern objektiv zu gestalten. Inzwischen arbeitet zwar rund ein Viertel der Makler mit der DIN, es bleibt aber noch viel Luft nach oben, wie eine aktuelle Umfrage des Vermittlerverbandes AfW ergab.
Im Jahr 2019 ist die "DIN 77230 Basis-Finanzanalyse für Privathaushalte" veröffentlicht worden, mit deren Hilfe Versicherungs- und Finanzvermittler die Versorgungslücken von Kunden objektiv erfassen und entsprechend Produkte vermitteln können (FONDS professionell ONLINE berichtete ausführlich).
Sechs Jahre später nutzt nun immerhin rund ein Viertel der Vermittler die Norm, die durchaus umstritten ist. Dem aktuellen Vermittlerbarometer zufolge, in dem der AfW Bundesverband Finanzdienstleistung knapp 1.200 Makler mit Zulassung gemäß Paragraf 34d Gewerbeordnung befragte, arbeiten 22 Prozent der Befragten mit der Norm zur standardisierten Datenerhebung.
Noch viel Luft nach oben
Der AfW sieht darin einen wichtigen Schritt zu mehr Transparenz und Professionalität – gleichzeitig besteht weiteres Ausbaupotenzial, wie er in einer Pressemitteilung betont. Denn eine Mehrheit von 60 Prozent gab an, die Norm bislang nicht einzusetzen. Weitere 18 Prozent machten keine Angabe. "Wir sehen hier noch sehr viel Potenzial, denn die Norm besitzt viele Facetten, von denen Versicherungsmaklerinnen und -makler direkt profitieren können", betont AfW-Vorstand Norman Wirth.
Als Mitglied des Beirats des DIN-Normenausschusses Finanzen, der die DIN damals entwickelte, verweist Wirth auf die Vorteile für beide Seiten: "Die DIN 77230 macht den Analyseprozess objektiv, reproduzierbar und transparent. Sie liefert strukturierte Ergebnisse, die anschließend als verlässliche Grundlage für eine fundierte Beratung dienen. Maklerinnen und Makler können für die aufwendige Analyse und Dokumentation auf Basis der Norm auch eine separate Vergütung im Rahmen von Servicevereinbarungen verlangen." (jb)