Umfrage: Wo die Deutschen wegen der Inflation sparen
Die grassierende Inflation setzt den Bundesbürgern zu. Zwei Drittel üben deswegen Verzicht, zeigt eine Umfrage im Auftrag von Fidelity International. Hohe Lebenshaltungskosten schränken bei einigen zudem den Spielraum für die Altersvorsorge ein.
Die hohen Teuerungsraten zwingen die Deutschen zum Verzicht. Zwei Drittel der Deutschen schränken sich deswegen ein. Weitere zwölf Prozent planen dies mit hoher Wahrscheinlichkeit. Das zeigt eine Umfrage der Fondsgesellschaft Fidelity International in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut Kantar. Demnach will mehr als die Hälfte der Bundesbürger den Energieverbrauch senken. Mehr als ein Drittel der Befragten schränkt zudem seine Freizeitaktivtäten ein und geht weniger Essen oder spart beim Urlaub. 29 Prozent planen, an Weihnachten weniger für Präsente auszugeben.
Auch der Altersvorsorge dürften die hohen Teuerungsraten nicht förderlich sein, so die Umfrage. Fast ein Drittel der Bundesbürger spart ohnehin schon nicht für das Alter. Davon gab wiederum die Hälfte an, kein Geld übrig zu haben, um Rücklagen aufzubauen. Der Großteil (80 Prozent) davon verweist zur Begründung auf die gestiegenen Lebenshaltungskosten. Ein Drittel von ihnen legt das Geld lieber für eventuelle Energienachzahlungen beiseite. Kantar befragte in der repräsentativen Studie für Fidelity 2.093 Bundesbürger im Oktober 2022 per Online-Interviews.
"Wir steuern auf ein Fiasko zu"
"Infolge sinkender Realeinkommen schnallen die Deutschen den Gürtel enger", sagt Alexander Leisten, Leiter des Deutschlandgeschäfts von Fidelity International. Das beeinträchtige die ohnehin schon schlechte Ausgangslage der Altersvorsorge, da bereits vor der Energiekrise zu wenig Menschen privat vorgesorgt hätten. "Die hohe Inflation verschärft diesen Trend. Wir steuern auf ein sozialpolitisches Fiasko zu", mahnt Leisten. "Die Preissteigerung wird uns noch länger begleiten. Sie darf nicht dazu führen, das System der privaten Altersvorsorge noch weiter zu schwächen." (ert)