VDP-Chef: "Rückkehr ins Büro ist nicht mehr aufzuhalten"
Pfandbriefbanken-Präsident Gero Bergmann glaubt fest an das Comeback des Büros. Dort werde wieder verstärkt gearbeitet. Damit dürfte sich seiner Einschätzung nach auch die Büroflächen-Nachfrage erhöhen.
Nach Ansicht von Gero Bergmann, Präsident des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP), ist die Rückkehr ins Büro "nicht mehr aufzuhalten", wie er im Interview mit "Bloomberg News" erklärte. Die Büroflächen-Rückgaben werden seiner Meinung zufolge nicht so umfangreich ausfallen wie einst angenommen. "Wir werden wieder eine deutlich stärkere Nachfrage nach Büros und damit auch sinkende Leerstandsquoten sehen."
Während der Pandemie hatte das Homeoffice einen Siegeszug angetreten. Das trug auch zum Anstieg der Leerstandsquote von beispielsweise zehn Prozent in Frankfurt bei. Doch viele Manager wünschen sich inzwischen, dass die Mitarbeiter wieder öfter ins Büro kommen. Das gilt auch für die Bankenbranche.
So hatten beispielsweise die Oldenburgische Landesbank und die Deutsche Bank zuletzt ihr Regelwerk zum Homeoffice verschärft. Auch der Personalchef der NordLB, Thorsten Christoffer, erklärte unlängst gegenüber "Bloomberg", dass er auf eine häufigere Anwesenheit im Büro setze.
"Trend zurück zur Büro-Arbeit"
"Ich erkenne in Deutschland inzwischen auch einen deutlichen Trend zurück zur Büro-Arbeit", sagte Bergmann. Die Nachbarländer seien bei diesem Thema schon weiter. Verlangsamend würden hierzulande etwa längerfristige Betriebsvereinbarungen wirken, in denen eine bestimmte Homeoffice-Quote schlichtweg festgeschrieben sei, so Bergmann.
"Der Büromarkt ist unter den Gewerbeimmobilien der relevanteste Markt – und er entwickelt sich positiv", so Bergmann, der auch Vorstand der BayernLB ist. Der Markt war zuletzt nicht nur wegen Homeoffice, sondern auch wegen hoher Zinsen unter Druck geraten. Bergmann: "Es wird auch wieder eine stärkere Nachfrage nach Büroflächen abseits der absoluten Zentren geben."
Stützend für die Nachfrage ist wohl zusätzlich, dass nicht mehr so viele neue Büros auf den Markt kommen werden. "Die Pipeline für Büros ist in den vergangenen zwei Jahren kleiner geworden. Wegen der hohen Kosten und der zeitweise unsicheren Nachfrage wurden kaum noch Projekte begonnen", sagte Bergmann. Das verknappt das Angebot. "Hinzu kommt die Bürokratie. Die Umsetzung von Projekten dauert viel zu lange." (mb/Bloomberg)