Vermögensverwalter: Drei Schritte in die finanzielle Unabhängigkeit
Finanziell unabhängig vom eigenen Beruf werden und die Projekte, die einem Spaß bereiten, einfach angehen, ohne sich Gedanken ums Geld zu machen. Diesen Wunsch haben viele. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen nur drei Schritte befolgt werden, meint Vermögensverwalter Kai Heinrich.
Der Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit ist heutzutage sehr ausgeprägt. Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es nur drei Schritte, sagt Kai Heinrich, Vorstand der Plutos Vermögensverwaltung in Frankfurt am Main: die Berechnung des Lebensunterhalts, des benötigten Vermögens und die benötigte Sparrate. Das veranschaulicht er, exemplarisch und vereinfacht, am Beispiel eines 23-jährigen Berufsanfängers, der mit 50 Jahren finanziell völlig unabhängig sein möchte.
Schritt 1: Lebensunterhalt berechnen
Zu beachten ist, dass die Lebenshaltungskosten massiv abweichen können, da sich der Lebensstil tendenziell verändert. Vor allem eventuelle Kosten für die Gesundheit im Alter und auch Luxusausgaben sollten nicht fehlen. Für das Beispiel nimmt Heinrich an, dass der Berufsanfänger 3.000 Euro pro Monat (also 36.000 Euro jährlich) benötigt. An dieser Stelle sollte auch berücksichtigt werden, dass Inflation am Geld nagt. Bei zweiprozentiger jährlicher Inflation, erhöht sich der Lebensunterhalt in 27 Jahren auf knapp 5.100 Euro pro Monat oder 61.000 Euro pro Jahr.
Schritt 2: Benötigtes Vermögen berechnen
Zunächst muss die eigene Lebensdauer eingeschätzt werden. Annahme: Der junge Berufsanfänger wird 90 Jahre alt. Somit würde 40 Jahre lang Geld entnommen werden. Auch hier sollte die Inflation berücksichtigt werden. In den 40 Jahren steigen die Preise wahrscheinlich genauso weiter wie in den vorherigen 27 Jahren. Aufgrund dessen sollte eine relativ schwankungsarme Strategie konstruiert werden. Vier Prozent Rendite sind hier realistisch. Wer acht Prozent oder mehr erwartet, muss enorme Schwankungen in Kauf nehmen, was in der Entsparphase nicht tragbar sein wird. Wenn der Berufsanfänger in einem Zeitraum von 40 Jahren bei einem Zinssatz von vier Prozent jeden Monat 5.100 Euro entnimmt, so benötigt er ein Vermögen von rund 1,2 Millionen Euro.
Schritt 3: Benötigte Sparrate berechnen
Da der Berufsanfänger noch sehr jung ist, kann er eine reine Aktienstrategie verfolgen. Monatlich wären bei einer Durchschnittsrendite von acht Prozent 1.051 Euro zu sparen. Dies ist eine hohe Summe, welche nur die wenigsten verdienen. Modifiziert man das Ziel, nämlich mit 55 Jahren finanziell unabhängig zu sein, gilt es nur noch rund 650 Euro pro Monat zu sparen. Sicher keine Peanuts, die finanzielle Unabhängigkeit wird aber günstiger je früher begonnen wird. Für die eigene Rente mit 67 Jahren reichen bereits 150 bis 350 Euro monatlich, um ein siebenstelliges Vermögen aufzubauen. Wer sich besonders klug verhalten möchte, kann bereits für die eigenen Kinder anlegen und so das Potenzial des Zinseszinses vollkommen ausreizen. Wenn ab der Geburt des Kindes monatlich 250 Euro gespart werden und diese Sparrate bis zum 60. Lebensjahr aufrechterhalten wird, kann sich das Vermögen auf circa 4,5 Millionen Euro erhöhen. (fp)