Die Zahl der Geldautomaten in Deutschland geht stetig zurück. Der Grund: Bundesbürger bezahlen weniger bar und nutzen eher die Karte. Dies hat dazu geführt, dass die Volks- und Raiffeisenbanken in den vergangenen beiden Jahren rund 1800 Geldautomaten abgebaut haben, wie der Branchenverband BVR dem "Handelsblatt" bestätigte. Ende 2022 habe es damit noch 15.520 Geldautomaten gegeben. Auch die Sparkassen hätten erstmals nennenswert Geldautomaten abgebaut; laut den aktuellsten Bundesbank-Daten sank die Zahl hier im Jahr 2021 um 1034 auf 21.582. Die Bundesbank zeigte sich zuletzt schon besorgt darüber, dass es für die Bürger komplizierter werde, an Bargeld zu gelangen.

Der BVR führt die Entwicklung, neben der allgemein nachlassenden Bargeldnutzung, darauf zurück, dass die Genossenschaftsbanken aufgrund des Trends zum Online-Banking immer weniger Filialen und Selbstbedienungsstandorte betreiben. Aber auch die zunehmenden Sprengungen von Geldautomaten gelten als Grund dafür, dass die Zahl der Geldautomaten schrumpft. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland fast 500 Angriffe auf Geldautomaten verzeichnet – so viele wie noch nie. 2023 setzt sich die Angriffswelle fort, wie das "Handelsblatt" berichtet. In den ersten sieben Wochen des Jahres wurden bereits rund 70 Sprengungen gemeldet.

Schutz oder Abbau
Inwiefern die sinkende Anzahl an Geldautomaten an "sicherheitssensiblen Standorten" liege, lasse sich schwer abschätzen, das Thema habe aber "eine Relevanz", zitiert die Zeitung den BVR. Vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband hieß es, dass an Risikostandorten geprüft werde, ob ein Geldautomat durch weitere Schutzmaßnahmen bestehen bleiben könne. "Ist dies nicht der Fall, kommt ein Abbau infrage", so der DSGV laut "Handelsblatt". (fp)