Warum die Stabübergabe bei einem Frankfurter Finanzberater klappte
Die Nachfolge im Maklerbüro ist schwierig. Bei VPM Consulting in Frankfurt hat der Generationswechsel und die Bestandsübertragung geklappt. Dort arbeitet ein junges Führungsduo erfolgreich mit den bestehenden Kunden weiter.
Viele Vermittler nähern sich bekanntlich dem Rentenalter. Sie müssen sich Gedanken machen, wie sie die Nachfolge in ihrem Betrieb regeln. Dieser Schritt will gründlich geplant sein, sowohl für den Senior als auch für den Käufer. Oft genug scheitert eine solche Übergabe dennoch – und das aus verschiedensten Gründen. Doch es gibt auch Positivbeispiele. Als solches darf VPM Consulting aus Frankfurt am Main gelten. Dort hat vor einigen Jahren Thomas Fischer gemeinsam mit seiner Kollegin Martina Imrichová das Zepter von Thomas Mehmel-Kösters übernommen, der weiterhin an Bord ist.
Aber von vorne: Fischer wollte zunächst nicht als Finanzberater arbeiten. Während des Betriebswirtschaftsstudiums, das er mit dem Bachelor abschloss, arbeitete er als Werkstudent in einer Finanzredaktion. Doch der Verlag musste sparen, "seine" Zeitung fiel dem Rotstift zum Opfer. Also entschied er sich für die Anlageberatung und ging 2013 zu VPM Consulting. Seit 2019 ist der Betriebswirt Co-Geschäftsführer und seit 2022 Mitinhaber des Unternehmens.
Nachfolge zunächst nicht wichtig
Die Aussicht, eines Tages als Gesellschafter einzusteigen, hatte für Fischer keine Priorität bei der Entscheidung, sich VPM anzuschließen. Die Unternehmensnachfolge wurde für ihn erst später relevant. Dass es dazu kam, lag vor allem an der Weitsicht seines Vorgängers Mehmel-Kösters, der seit 1991 als Vermittler aktiv ist und VPM 2003 gegründet hat. Für ihn spielte der Nachfolgeaspekt bereits eine große Rolle, als er Fischer einstellte.
"Die Nachfolge hat bei uns nur deshalb so gut funktioniert, weil zwischen uns dreien über die Zeit ein freundschaftliches Verhältnis und ein tiefes Vertrauen gewachsen ist", stellt Fischer klar. Mehmel-Kösters habe Imrichová und ihn zudem über die Jahre hinweg behutsam bei den Kunden eingeführt. "Denn auch das Vertrauen der Kunden muss auf die Nachfolger übertragen werden. Das braucht einige Jahre Vorlaufzeit."
Guter Service ist das A und O
Treue Mandanten haben für Fischer und Imrichová oberste Priorität. "Wir machen keine klassische Neukundenakquise", sagt Fischer. "Marketing über Social Media oder übers Internet spielen keine Rolle." Neue Kunden gewinnt das Unternehmen dennoch – und zwar auf Empfehlung der bestehenden Kunden. "Daher ist der gute Service so wichtig. Ohne ihn geht es nicht", betont Fischer. "Wir beraten Kunden wirklich ganzheitlich – sie können jederzeit mit allen Fragen zu ihren Finanzen auf uns zukommen." Das Konzept geht offensichtlich auf – Fischer zufolge verliert VPM so gut wie keine Kunden.
Weil rund 80 Prozent der Kunden älter als 50 Jahre sind, bietet VPM mittlerweile auch eine generationenübergreifende Beratung an, inklusive Ruhestands- und Erbschaftsplanung. Fischer und Imrichová werden Ende Januar nach 18 Monaten Studium zum Certified Foundation and Estate Planner zertifiziert werden. Bei den Produkten liegt der Schwerpunkt auf Investmentlösungen. Mitunter vermitteln sie auch Berufsunfähigkeitspolicen, wenn jemand aus der kommenden Generation eine entsprechende Absicherung benötigt. Ähnlich ist es bei der Baufinanzierung. (jb)