Im Rahmen der Haftprüfung gegen den Untersuchungshäftling René Benko äußerte die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) sinngemäß, dass der Verkauf von 360 Kilogramm Gold durch die in Schaan (Liechtenstein) ansässige INGBE-Stiftung eine potenzielle Fluchtgefahr für Benko begründen könnte. Medienberichte der "Kronen Zeitung" und von "News" spekulieren, dass sich der in Bedrängnis geratene Immobilieninvestor mit den Mitteln aus dem Goldverkauf möglicherweise in Drittstaaten absetzen könnte – sofern er sich in Freiheit befände. Bemerkenswert dabei: Das Landesgericht für Strafsachen Wien sah in seiner Entscheidung keine konkrete Fluchtgefahr.

Tatsache ist: Begünstigte der INGBE-Stiftung ist Benkos Mutter, Ingeborg Benko. Der Verkaufserlös der Goldbarren belief sich auf rund 31 Millionen Euro. Die liechtensteinische Geldwäscherei-Meldestelle FIU soll laut Medienberichten eine Verdachtsmeldung an die österreichischen Behörden übermittelt haben. In einem zweiseitigen Schreiben an Benkos Verteidiger Norbert Wess betonen die beiden Stiftungsvorstände, dass der Goldverkauf keinerlei Zusammenhang mit einer geplanten Vermögensverschiebung habe. "Das Gold wurde im Jahr 2020 erworben. Ziel war es nun, die Gewinne zu realisieren und das Vermögen in Wertpapiere umzuschichten", heißt es darin.