Auf der langen Liste gehackter Kryptofirmen gibt es viele Beispiele mit höheren finanziellen Verlusten als bei der Digitalwährungsbörse Coinbase, die nach einem am Donnerstag (15.5.) bekannt gewordenen Hackerangriff mit Kosten von etwa 400 Millionen US-Dollar rechnet. Diesmal jedoch war das Opfer das wohl einflussreichste US-Unternehmen der Branche — was der Nachricht besondere Brisanz gibt. 

Coinbase führte als erster börsennotierter Kryptohandelsplatz die digitale Vermögensindustrie ins traditionelle Finanzsystem. Das Unternehmen verwahrt den Großteil der Token im Wert von 122 Milliarden Dollar für börsengehandelte Bitcoin-Fonds. Der Angriff wurde wenige Tage nach einem großen Erfolg bekannt: Die Coinbase-Aktie ist gerade in den S&P 500 aufgenommen worden. 

Coinbase erklärt zwar, dass der Coinbase-Prime-Service für institutionelle Anleger und ETFs nicht betroffen ist. Dem Vernehmen nach hatten die Hacker aber seit Januar Zugang zu wertvollen Kundendaten. Sie bestachen Kundenbetreuer, um Daten zu stehlen – und verlangten dann ein Lösegeld von 20 Millionen Dollar. Coinbase bemerkte verdächtiges Verhalten dieser Mitarbeiter bereits im Januar, wie das Unternehmen gegenüber "Bloomberg News" bestätigte.