Analyse: Reconcept, RE14 Multi Asset-Anleihe
Segnungen des Blindpools – je unkonkreter die Projekte, desto besser lief’s bisher. Und umgekehrt.
Angebot. Die Reconcept RE14 Multi Asset-Anleihe GmbH & Co. KG (Emittent) begibt nachrangige Namensschuldverschreibungen. Das Emissionsvolumen beträgt 10 Millionen Euro. Der Emittent will über Projektgesellschaften, vorwiegend in Europa, bestehende und nahezu vollständig entwickelte neue Anlagen zur Erzeugung, zum Transport und zur Speicherung erneuerbarer Energien weiterentwickeln, erwerben, betreiben und veräußern. Da die Projekte noch nicht feststehen, handelt es sich um einen Blindpool. Jede Schuldverschreibung lautet über einen Nennbetrag von 1.000 Euro. Ab 5.000 Euro können sich Anleger an der Vermögensanlage beteiligen. Ein Agio wird nicht erhoben. Anleger erzielen Einkünfte aus Kapitalvermögen. Die Anleihe läuft bis Ende 2024. Nach Ablauf von zwei Jahren ist der Emittent berechtigt, die Namensschuldverschreibungen vorzeitig zu kündigen, ohne dass er Vorfälligkeitsentschädigungen zahlen müsste.
Historie. Reconcept wurde 1998 gegründet. Komplementär des Emittenten ist die Reconcept Capital GmbH. Ihr Alleingesellschafter ist die Reconcept GmbH, die über ein Stammkapital von 2,4 Millionen Euro verfügt. Ihre Gesellschafter sind zu 90 Prozent die Volker Friedrichsen Beteiligungs-GmbH und zu 10 Prozent ihr Geschäftsführer, Karsten Reetz. Reconcept beschäftigt 14 Mitarbeiter.
Bis 2009 gehörte Reconcept zur WKN Windkraft Nord AG. In diesem Zeitraum hat der Anbieter als Konzeptionär und Vertriebsunternehmen 24 Windenergiebeteiligungen mit einem platzierten Eigenkapitalvolumen von 104 Millionen Euro begleitet.
Die Mittelverwendungskontrolle übernimmt die Möhrle Happ Luther GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Bisherige Vermögensanlagen. Von 2009 bis Ende 2017 hat Reconcept 12 Finanzanlagen mit einem platzierten Eigenkapitalvolumen von rund 100,5 Millionen Euro emittiert. Mit Hilfe der Anlegergelder wurden insgesamt 23 Windkraftanlagen und 3 Solaranlagen errichtet.
Laut Reconcept sind zwei grundsätzliche Typen bei den bisherigen Vermögensanlagen zu unterscheiden: zum einen diejenigen, die in konkrete Projekte investieren, zum anderen solche, die beispielsweise in Form von Anleihen oder Genussrechten, primär Geld für Projektentwicklungsmaßnahmen verschiedenster Projekte in einem sehr frühen Entwicklungsstadium ausgeben, ohne dass definierte Projekte zugeordnet werden.
Der RE01 Solarpark La Carrasca mit 3,1 Millionen Euro Eigenkapital hat eine seit September 2011 in Betrieb befindliche Solaranlage in Spanien erworben. Spanien hat die Einspeisevergütung rückwirkend gekippt. Der Solarpark wurde verkauft. 2019 wurde der Fonds liquidiert. Für die Anleger endete die Vermögensanlage mit 70 Prozent Kapitalverlust.
Der RE02 investierte in Windenergieanlagen in Deutschland und wurde 2013 geschlossen. Er umfasst 9,1 Millionen Euro Eigenkapital und soll im Herbst 2019 aufgelöst werden. Die Anleger werden insgesamt 138 Prozent ihres Eigenkapitals zurückerhalten, so Reconcept, geplant waren 152 Prozent.
Der 2014 geschlossene Windenergiefonds Finnland RE03 mit 8,4 Millionen Euro Eigenkapital hat bis Ende 2017, abgesehen von einem Frühzeichnerbonus, noch nichts ausgezahlt, vorgesehen waren über 20 Prozent.
Den Fonds RE04 Wasserkraft Kanada mit insgesamt 4,14 Millionen Euro Eigenkapital hat Reconcept selbst übernommen und den Anlegern im Jahr 2017 85 Prozent ihres Eigenkapitals zurückerstattet. Gesetzesänderungen für den Stromerzeuger mit der Folge, dass Einspeisevergütungen erst viel später gezahlt werden, als vorgesehen, brachten das Projekt in Schwierigkeiten. Woher die Mittel für die Rückerstattung an die Anleger stammen, konnte oder wollte Reconcept auf Nachfrage nicht sagen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass später akquirierte Mittel dazu verwendet wurden und werden, eine Zwischenfinanzierung abzulösen.
RE05 war ein Private Placement mit Windenergieanlagen in Finnland, die an einen finnischen Investor veräußert wurden.
Der Anfang 2016 geschlossene RE 06 mit rund 8,3 Millionen Euro Eigenkapital investierte verspätet in einen deutschen Windpark, daher konnten bis Ende 2017, abgesehen von 1,7 Prozent Frühzeichnerbonus, noch nichts ausgezahlt werden, prognostiziert waren 4 Prozent für 2016 und 8 Prozent für 2017.
Die beiden Anleihen RE07 und RE08 und das Genussrecht RE10 leisteten planmäßig ihre Zinszahlungen. Der RE10 investierte in Projektentwicklungsmaßnahmen in Finnland, so Reconcept.
Die im Mai 2015 begebene ADZ-Anleihe mit rund 1,6 Millionen Euro Anleihekapital wurde für die Finanzierung von Projektentwicklungsmaßnahmen verwendet. Die Laufzeit endete 2018. Zinszahlungen und Tilgungsleistungen sind laut Reconcept planmäßig erfolgt.
Zeichner des GDZ Genussrechts erhielten laut Reconcept 8 Prozent Zinsen jährlich. Das Genussrechtkapital wurde 2016 vollständig zurückgezahlt. Das Geld diente diversen Zwischenfinanzierungszwecken.
Die Vermögensanlage RE09 war 2017 noch nicht vollständig platziert.
Insgesamt betrachtet, liefen alle projektbezogenen Vermögensanlagen schwierig, das heißt unter Plan, während für die Anleihen oder das Genussrecht mit Blindpoolcharakter die Zinsen prospektgemäß an die Anleger entrichtet wurden. Allerdings stammen die meisten Blindpools aus jüngeren Jahren. Bei nicht definierten Investitionsspielräumen sind die Geldflüsse vielleicht leichter zu lenken.
Namensschuldverschreibungen. Die Schuldverschreibungen sind nachrangig gegenüber anderen Verbindlichkeiten des Emittenten und sollen mit 4,5 Prozent jährlich verzinst werden. Sie sind endfällig, die Rückzahlung ist nach dem 31. Dezember 2024 vorgesehen.
Investitionskriterien. Die Investitionen erfolgen über Projektgesellschaften, an denen der Emittent beteiligt ist. Als Investitionsstandort wird „vorwiegend Europa“ angegeben. Die Anlagen sollen sich bereits in Betrieb befinden oder nahezu fertig entwickelt sein. Sie sollen Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen, transportieren oder speichern. Auch der Erwerb von Projektrechten soll finanziert werden. Für jede Anlage muss ein Energieertragsgutachten vorgelegt werden.
Finanzierung. Die Projektgesellschaften werden sich zu 60 bis 80 Prozent über Bankdarlehen finanzieren. Der Emittent selbst nimmt keine Darlehen auf.
82,1 Prozent des Emissionsvolumens sollen an die Projektgesellschaften gehen. 2,2 Prozent bilden eine Liquiditätsreserve. Hohe 15,7 Prozent sind Nebenkosten des Emittenten. Die Nebenkosten der Projektgesellschaften kommen noch hinzu.
0,8 Prozent des Emissionsvolumens fallen jährlich für laufende Nebenkosten des Emittenten an.
Rückfluss. Während der knapp sechs Jahre Laufzeit sollen Anleger insgesamt 119 Prozent ihres Kapitaleinsatzes, nach Steuern wieder zurückerhalten und eine IRR-Rendite von 3,2 Prozent jährlich nach Steuern erzielen.
fondstelegramm-Meinung. Aus den bisherigen Ergebnissen der Reconcept-Emissionen lässt sich ablesen, dass alle projektbezogenen Vermögensanlagen hinter ihren Erwartungen zurück blieben. Anleihen und Genussrechte, denen keine konkreten Projekte zugeordnet wurden, zahlten hingegen bislang planmäßig Zinsen und Tilgung.
Historie. Reconcept wurde 1998 gegründet. Komplementär des Emittenten ist die Reconcept Capital GmbH. Ihr Alleingesellschafter ist die Reconcept GmbH, die über ein Stammkapital von 2,4 Millionen Euro verfügt. Ihre Gesellschafter sind zu 90 Prozent die Volker Friedrichsen Beteiligungs-GmbH und zu 10 Prozent ihr Geschäftsführer, Karsten Reetz. Reconcept beschäftigt 14 Mitarbeiter.
Bis 2009 gehörte Reconcept zur WKN Windkraft Nord AG. In diesem Zeitraum hat der Anbieter als Konzeptionär und Vertriebsunternehmen 24 Windenergiebeteiligungen mit einem platzierten Eigenkapitalvolumen von 104 Millionen Euro begleitet.
Die Mittelverwendungskontrolle übernimmt die Möhrle Happ Luther GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Bisherige Vermögensanlagen. Von 2009 bis Ende 2017 hat Reconcept 12 Finanzanlagen mit einem platzierten Eigenkapitalvolumen von rund 100,5 Millionen Euro emittiert. Mit Hilfe der Anlegergelder wurden insgesamt 23 Windkraftanlagen und 3 Solaranlagen errichtet.
Laut Reconcept sind zwei grundsätzliche Typen bei den bisherigen Vermögensanlagen zu unterscheiden: zum einen diejenigen, die in konkrete Projekte investieren, zum anderen solche, die beispielsweise in Form von Anleihen oder Genussrechten, primär Geld für Projektentwicklungsmaßnahmen verschiedenster Projekte in einem sehr frühen Entwicklungsstadium ausgeben, ohne dass definierte Projekte zugeordnet werden.
Der RE01 Solarpark La Carrasca mit 3,1 Millionen Euro Eigenkapital hat eine seit September 2011 in Betrieb befindliche Solaranlage in Spanien erworben. Spanien hat die Einspeisevergütung rückwirkend gekippt. Der Solarpark wurde verkauft. 2019 wurde der Fonds liquidiert. Für die Anleger endete die Vermögensanlage mit 70 Prozent Kapitalverlust.
Der RE02 investierte in Windenergieanlagen in Deutschland und wurde 2013 geschlossen. Er umfasst 9,1 Millionen Euro Eigenkapital und soll im Herbst 2019 aufgelöst werden. Die Anleger werden insgesamt 138 Prozent ihres Eigenkapitals zurückerhalten, so Reconcept, geplant waren 152 Prozent.
Der 2014 geschlossene Windenergiefonds Finnland RE03 mit 8,4 Millionen Euro Eigenkapital hat bis Ende 2017, abgesehen von einem Frühzeichnerbonus, noch nichts ausgezahlt, vorgesehen waren über 20 Prozent.
Den Fonds RE04 Wasserkraft Kanada mit insgesamt 4,14 Millionen Euro Eigenkapital hat Reconcept selbst übernommen und den Anlegern im Jahr 2017 85 Prozent ihres Eigenkapitals zurückerstattet. Gesetzesänderungen für den Stromerzeuger mit der Folge, dass Einspeisevergütungen erst viel später gezahlt werden, als vorgesehen, brachten das Projekt in Schwierigkeiten. Woher die Mittel für die Rückerstattung an die Anleger stammen, konnte oder wollte Reconcept auf Nachfrage nicht sagen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass später akquirierte Mittel dazu verwendet wurden und werden, eine Zwischenfinanzierung abzulösen.
RE05 war ein Private Placement mit Windenergieanlagen in Finnland, die an einen finnischen Investor veräußert wurden.
Der Anfang 2016 geschlossene RE 06 mit rund 8,3 Millionen Euro Eigenkapital investierte verspätet in einen deutschen Windpark, daher konnten bis Ende 2017, abgesehen von 1,7 Prozent Frühzeichnerbonus, noch nichts ausgezahlt werden, prognostiziert waren 4 Prozent für 2016 und 8 Prozent für 2017.
Die beiden Anleihen RE07 und RE08 und das Genussrecht RE10 leisteten planmäßig ihre Zinszahlungen. Der RE10 investierte in Projektentwicklungsmaßnahmen in Finnland, so Reconcept.
Die im Mai 2015 begebene ADZ-Anleihe mit rund 1,6 Millionen Euro Anleihekapital wurde für die Finanzierung von Projektentwicklungsmaßnahmen verwendet. Die Laufzeit endete 2018. Zinszahlungen und Tilgungsleistungen sind laut Reconcept planmäßig erfolgt.
Zeichner des GDZ Genussrechts erhielten laut Reconcept 8 Prozent Zinsen jährlich. Das Genussrechtkapital wurde 2016 vollständig zurückgezahlt. Das Geld diente diversen Zwischenfinanzierungszwecken.
Die Vermögensanlage RE09 war 2017 noch nicht vollständig platziert.
Insgesamt betrachtet, liefen alle projektbezogenen Vermögensanlagen schwierig, das heißt unter Plan, während für die Anleihen oder das Genussrecht mit Blindpoolcharakter die Zinsen prospektgemäß an die Anleger entrichtet wurden. Allerdings stammen die meisten Blindpools aus jüngeren Jahren. Bei nicht definierten Investitionsspielräumen sind die Geldflüsse vielleicht leichter zu lenken.
Namensschuldverschreibungen. Die Schuldverschreibungen sind nachrangig gegenüber anderen Verbindlichkeiten des Emittenten und sollen mit 4,5 Prozent jährlich verzinst werden. Sie sind endfällig, die Rückzahlung ist nach dem 31. Dezember 2024 vorgesehen.
Investitionskriterien. Die Investitionen erfolgen über Projektgesellschaften, an denen der Emittent beteiligt ist. Als Investitionsstandort wird „vorwiegend Europa“ angegeben. Die Anlagen sollen sich bereits in Betrieb befinden oder nahezu fertig entwickelt sein. Sie sollen Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen, transportieren oder speichern. Auch der Erwerb von Projektrechten soll finanziert werden. Für jede Anlage muss ein Energieertragsgutachten vorgelegt werden.
Finanzierung. Die Projektgesellschaften werden sich zu 60 bis 80 Prozent über Bankdarlehen finanzieren. Der Emittent selbst nimmt keine Darlehen auf.
82,1 Prozent des Emissionsvolumens sollen an die Projektgesellschaften gehen. 2,2 Prozent bilden eine Liquiditätsreserve. Hohe 15,7 Prozent sind Nebenkosten des Emittenten. Die Nebenkosten der Projektgesellschaften kommen noch hinzu.
0,8 Prozent des Emissionsvolumens fallen jährlich für laufende Nebenkosten des Emittenten an.
Rückfluss. Während der knapp sechs Jahre Laufzeit sollen Anleger insgesamt 119 Prozent ihres Kapitaleinsatzes, nach Steuern wieder zurückerhalten und eine IRR-Rendite von 3,2 Prozent jährlich nach Steuern erzielen.
fondstelegramm-Meinung. Aus den bisherigen Ergebnissen der Reconcept-Emissionen lässt sich ablesen, dass alle projektbezogenen Vermögensanlagen hinter ihren Erwartungen zurück blieben. Anleihen und Genussrechte, denen keine konkreten Projekte zugeordnet wurden, zahlten hingegen bislang planmäßig Zinsen und Tilgung.
Unkonkrete Blindpools entwickeln sich bei Reconcept einstweilen besser als konkrete Projekte. Bei den Blindpools bleiben aber nicht nur die Zielinvestments im Unklaren, es wird auch nicht transparent, woher die ausbezahlten Gelder stammen.