Frank Schaich wechselt von IC zu Fair Value
Anleger monieren Interessenskonflikt
Wechsel. Frank Schaich hat sein Vorstandsamt bei der IC Immobilien Holding AG niedergelegt. Gleichzeitig scheidet er aus der Geschäftsführung der IC Fonds GmbH aus und gibt alle weiteren Funktionen innerhalb der IC Immobilien Gruppe ab. Schaich war bereits vor einigen Wochen als neues Mitglied des Vorstands der Fair Value Immobilien AG – von IC selbst initiiert – angekündigt worden. Der Ausstieg bei IC war notwendig geworden, um Interessenskollisionen zu vermeiden, heißt es seitens des Initiators. Ursprünglich sollte Schaich erst zum 30. September bei IC ausscheiden. Der 48-Jährige hatte allerdings signalisiert, sein Mandat früher niederzulegen, falls dies insbesondere vor dem Hintergrund des Börsengangs von Fair Value gewünscht werde. Der Börsengang war ursprünglich für das dritte Quartal geplant, verzögerte sich jedoch und ist nun für das vierte Quartal vorgesehen.
IC-Personalien. Der Vorstand der IC Immobilien Holding AG besteht künftig nur noch aus den bisherigen Vorstandsmitgliedern Dr. Oscar Kienzle und Claus Lehner. IC kündigt weitere personelle Veränderungen an: In die Geschäftsführung der IC Fonds GmbH rücken David Fritz und Wolf-Dieter Singpiel an die Seite von Andreas Wildner; sie werden in Personalunion auch die Geschäftsführung der IC Beteiligungs-Treuhand übernehmen. Claus Lehner und Mathias Spindler bilden weiterhin die Geschäftsführung der IC Immobilien Consulting- und Anlagegesellschaft. Die Geschäftsführung der IC Immobilien Service GmbH besteht nunmehr aus den bisherigen Geschäftsführern Ines von Müller und Heiko Dietel und dem neu berufenen Andreas Wildner. Widner ersetzt hier Claus Lehner, der sich in Zukunft stärker dem Investmentgeschäft widmen soll.
Fair Value. Die Aktionärsstruktur der Fair Value AG ist überschaubar. Laut Wertpapierprospekt sind Oscar Kienzle mit zehn und die Euroval (Deutschland) GmbH mit 90 Prozent des Grundkapitals an der Gesellschaft beteiligt. Gesetzliche Vertreter der Euroval (Deutschland) GmbH mit Sitz in Unterschleißheim sind Harald Assenheimer und Reinhold Linnenbrink; beide sind Prokuristen der IC Immobilien Holding. Die Fair Value AG hatte den Anlegern von insgesamt 15 geschlossenen IC- und BBV-Immobilienfonds ein öffentliches Umtausch- und Kaufangebot unterbreitet (fondstelegramm berichtete). Längst nicht alle Anleger sind begeistert. Im Immobilienfonds BBV 9 regt sich Widerstand gegen den Abverkauf von Fondsanteilen. Mit Schreiben vom 16. August 2007 hatte der Beiratsvorsitzende Horst Schmittel den Anlegern mitgeteilt, dass Fondsanteile nach seiner Einschätzung von der Fair Value AG zu rund 40 Prozent der Einlage gekauft würden. Dabei liege ihm ein Angebot eines englischen Investors zur Übernahme der BBV-9-Objekte zu rund 80 Prozent der Einlage vor. Allerdings hält Schmittel das nach eigenen Angaben schriftlich eingegangene Angebot bislang unter Verschluss.
Kursfindung. Zur Kursfindung des Angebots der Fair Value hatte Schaich gegenüber den Anlegern ausgeführt, dass die Immobilien von zwei Gutachterteams bewertet worden seien. Die beiden Werte seien um fünf Prozent voneinander abgewichen, Fair Value habe für das Angebot an die Anleger den Mittelwert gebildet. Hinzu kämen die Kassenbestände, abzuziehen seien die Verbindlichkeiten. Die Finanzierung würde „zu Marktpreisen bewertet“. Makler- und sonstige Liquidationskosten würden nicht angesetzt.
Betrugsvorwurf. Der ursprünglich dreiköpfige Beirat ist mittlerweile auf ein Mitglied zusammengeschmolzen. Schmittels Kollegen Josef Dinauer und Wilhelm Pfeiffer haben ihre Mandate niedergelegt; beide sahen aufgrund von „Alleingängen“ Schmittels eine „vertrauliche Zusammenarbeit nicht mehr möglich“. Unterdessen arbeitet Schmittel gegen Schaich eine Strafanzeige aus. Der Vorwurf: „Untreue und Betrug in besonders schwerem Fall.” Der Tatbestand der Untreue sei dadurch erfüllt, dass Schaich neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer der BBV-9-Verwaltung zum Nachteil der Anleger und zum eigenen Vorteil für Dritte innerhalb der IC Group tätig geworden sei. Schaich habe entgegen seiner vertraglichen Vermögensfürsorgepflicht gehandelt.
Objektbewertung. Der Tatbestand des Betrugs sei dadurch erfüllt, dass Schaich alles daran gesetzt habe, die Fondsanteile der Anleger zu einem möglichst niedrigen Preis in die Fair Value AG einzubringen. Die „soliden Objekte“ habe er „auf einen Bruchteil ihres eigentlichen Wertes“ heruntergerechnet. Die Anleger sollten glauben, dass die Objekte „nichts wert seien“ und dadurch zum Verkauf bewegt werden. „Unterpreisige Einkäufe“ – so der Vorwurf – sollten der „kapitalarmen“ Fair Value AG vor ihrem geplanten Börsengang fehlendes Eigenkapital zuführen.
Kaufangebot. Um die Angemessenheit des Kaufangebots der Fair Value AG zu untermauern, habe Schaich sich unter Verzicht auf fünf Prozent des möglichen Aufkaufvolumens mit dem Mitgesellschafter im BBV 9, dem Initiator HFS, verbündet. Starker Tobak, der sich darauf stützt, dass IC die Zeichneradressen angeblich HFS übermittelt habe, damit HFS den Anlegern ein Kaufangebot unterbreiten könne. Dieser Auffassung hält Schaich entgegen, die Adressen keineswegs an HFS weitergegeben zu haben. Stattdessen habe IC das anonymisierte Angebot selbst verschickt. Schmittel geht einen Schritt weiter: Dadurch, dass Anleger auf die mittlerweile ausgelaufenen Angebote eingingen, sei ein Schaden über „mindestens vier Millionen Euro“ entstanden. Für die verbliebenen Anleger befürchtet der Beirat einen „Stimmenblock aus BBV, Fair Value und HFS“, sofern diese drei Gesellschaften die Mehrheit im Fonds erlangen.
Wertpapierprospekt. Im Wertpapierprospekt der Fair Value AG vom 3. August 2007 ist zu lesen: „Die Gesellschaft plant, durch das öffentliche Angebot die Mehrheit der Anteile an den 16 IC/BBV Immobilienfonds zu erwerben und damit indirekt über einen Bestand von insgesamt 55 Gewerbeimmobilen mit Mietflächen von insgesamt 482.000 qm zu verfügen.“ Und: „Die Gesellschaft unterstellt dabei, dass es keine konkurrierende Angebote geben wird …“ Schmittel schließt daraus, „dass Schaich das ihm von den Anlegern zur Weiterverfolgung aufgegebene offene Bieterverfahren in seiner Rolle als Geschäftsführer der IC-Verwaltung nur zum Schein betrieb, während er in seiner Rolle als künftiger Vorstandsvorsitzender Fair Value AG den Anlegerinteressen nicht nur eklatant zuwider handelte, sondern durch Unterlaufen des Abstimmungsverfahren das offene Bieterverfahren schlichtweg verhindern wollte“ .
Stellungnahme. Frank Schaich sieht die Vorwürfe Schmittels als haltlos; der Beirat habe den Ablauf und die Zusammenhänge offenbar nicht verstanden. Das Vorgehen des Beirats gehe „an die Grenze der Rufschädigung“, weshalb Schaich rechtliche Schritte gegen Schmittel prüfen lasse. Die Interessen von Fair Value und der Anleger seien gleich gelagert. Außerdem könne jeder Anleger für sich entscheiden, ob er Kommanditist bleibt, seine Anteile in Aktien umwandelt oder ganz aussteigt.
Anlegerschreiben. In einem Schreiben an die Anleger des BBV 9 spricht die Fondsverwaltung von „einer ganzen Reihe von Fehlinformationen und Missverständnissen“. Die Fondsgeschäftsführung werde die Objekte des BBV 9 gemäß vertraglicher Verpflichtung im öffentlichen Bieterverfahren zum bestmöglichen Preis verwerten. Ein Angebot über auch nur eines der Objekte liege der Geschäftsführung nicht vor. „Wir haben gehört, dass einem Gesellschafter Angebote vorliegen. Näheres dazu ist uns leider nicht übermittelt worden“, so die Fondsverwaltung. Die Chancen einer Realisierung ließen sich mangels näherer Angaben nicht beurteilen. Fair Value habe versichert, dass sie „einem Verkauf der Immobilien zu einem über dem durch Gutachter ermittelten Marktwert liegenden Preis auf jeden Fall zustimmen“ würde.
Vermarktung. Laut Schaich liegt im BBV 9 inzwischen eine Beschlussfassung vor: Die Geschäftsführung ist beauftragt worden, die Objekte zu vermarkten. Nun muss zunächst ein Makler gefunden werden, der das Portfolio aufbereitet und an potenzielle Kaufinteressenten herantritt. Bis zum Abschluss der Verkaufsverhandlungen kann es bis zu acht Monaten dauern. Dann, so Schaich, werde die Fondsgeschäftsführung den Anlegern auf einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung den Ablauf der Angebotsfindung erläutern und das aus ihrer Sicht beste Angebot zur Abstimmung stellen.
fondstelegramm-Meinung. Mit dem Ausstieg bei IC ist der Interessenskonflikt zumindest für die Zukunft ausgeräumt, denn nun kann Schaich einzig und allein die Interessen der Fair Value AG vertreten. Da schon länger absehbar war, dass Schaich einen Vorstandsposten bei Fair Value übernehmen wird, muss Schaich schon während der bisherigen Verhandlungen ein Interesse daran gehabt haben, dass Fair Value die Fondsanteile möglichst günstig einkaufen kann – andernfalls würde er mit einer schweren Bürde ins neue Amt starten. Insofern ist der eingeschlagene Weg zumindest nicht ganz glücklich gewählt.
Wenn dem verbliebenen Beirat tatsächlich ein Angebot vorliegt, kann er es der Fondsgeschäftsführung vorlegen – und sollte das auch möglichst bald tun, um endlich Klarheit zu schaffen. Solange dies nicht geschieht, wird IC davon ausgehen, dass Schmittel gar kein Angebot vorliegt.
IC-Personalien. Der Vorstand der IC Immobilien Holding AG besteht künftig nur noch aus den bisherigen Vorstandsmitgliedern Dr. Oscar Kienzle und Claus Lehner. IC kündigt weitere personelle Veränderungen an: In die Geschäftsführung der IC Fonds GmbH rücken David Fritz und Wolf-Dieter Singpiel an die Seite von Andreas Wildner; sie werden in Personalunion auch die Geschäftsführung der IC Beteiligungs-Treuhand übernehmen. Claus Lehner und Mathias Spindler bilden weiterhin die Geschäftsführung der IC Immobilien Consulting- und Anlagegesellschaft. Die Geschäftsführung der IC Immobilien Service GmbH besteht nunmehr aus den bisherigen Geschäftsführern Ines von Müller und Heiko Dietel und dem neu berufenen Andreas Wildner. Widner ersetzt hier Claus Lehner, der sich in Zukunft stärker dem Investmentgeschäft widmen soll.
Fair Value. Die Aktionärsstruktur der Fair Value AG ist überschaubar. Laut Wertpapierprospekt sind Oscar Kienzle mit zehn und die Euroval (Deutschland) GmbH mit 90 Prozent des Grundkapitals an der Gesellschaft beteiligt. Gesetzliche Vertreter der Euroval (Deutschland) GmbH mit Sitz in Unterschleißheim sind Harald Assenheimer und Reinhold Linnenbrink; beide sind Prokuristen der IC Immobilien Holding. Die Fair Value AG hatte den Anlegern von insgesamt 15 geschlossenen IC- und BBV-Immobilienfonds ein öffentliches Umtausch- und Kaufangebot unterbreitet (fondstelegramm berichtete). Längst nicht alle Anleger sind begeistert. Im Immobilienfonds BBV 9 regt sich Widerstand gegen den Abverkauf von Fondsanteilen. Mit Schreiben vom 16. August 2007 hatte der Beiratsvorsitzende Horst Schmittel den Anlegern mitgeteilt, dass Fondsanteile nach seiner Einschätzung von der Fair Value AG zu rund 40 Prozent der Einlage gekauft würden. Dabei liege ihm ein Angebot eines englischen Investors zur Übernahme der BBV-9-Objekte zu rund 80 Prozent der Einlage vor. Allerdings hält Schmittel das nach eigenen Angaben schriftlich eingegangene Angebot bislang unter Verschluss.
Kursfindung. Zur Kursfindung des Angebots der Fair Value hatte Schaich gegenüber den Anlegern ausgeführt, dass die Immobilien von zwei Gutachterteams bewertet worden seien. Die beiden Werte seien um fünf Prozent voneinander abgewichen, Fair Value habe für das Angebot an die Anleger den Mittelwert gebildet. Hinzu kämen die Kassenbestände, abzuziehen seien die Verbindlichkeiten. Die Finanzierung würde „zu Marktpreisen bewertet“. Makler- und sonstige Liquidationskosten würden nicht angesetzt.
Betrugsvorwurf. Der ursprünglich dreiköpfige Beirat ist mittlerweile auf ein Mitglied zusammengeschmolzen. Schmittels Kollegen Josef Dinauer und Wilhelm Pfeiffer haben ihre Mandate niedergelegt; beide sahen aufgrund von „Alleingängen“ Schmittels eine „vertrauliche Zusammenarbeit nicht mehr möglich“. Unterdessen arbeitet Schmittel gegen Schaich eine Strafanzeige aus. Der Vorwurf: „Untreue und Betrug in besonders schwerem Fall.” Der Tatbestand der Untreue sei dadurch erfüllt, dass Schaich neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer der BBV-9-Verwaltung zum Nachteil der Anleger und zum eigenen Vorteil für Dritte innerhalb der IC Group tätig geworden sei. Schaich habe entgegen seiner vertraglichen Vermögensfürsorgepflicht gehandelt.
Objektbewertung. Der Tatbestand des Betrugs sei dadurch erfüllt, dass Schaich alles daran gesetzt habe, die Fondsanteile der Anleger zu einem möglichst niedrigen Preis in die Fair Value AG einzubringen. Die „soliden Objekte“ habe er „auf einen Bruchteil ihres eigentlichen Wertes“ heruntergerechnet. Die Anleger sollten glauben, dass die Objekte „nichts wert seien“ und dadurch zum Verkauf bewegt werden. „Unterpreisige Einkäufe“ – so der Vorwurf – sollten der „kapitalarmen“ Fair Value AG vor ihrem geplanten Börsengang fehlendes Eigenkapital zuführen.
Kaufangebot. Um die Angemessenheit des Kaufangebots der Fair Value AG zu untermauern, habe Schaich sich unter Verzicht auf fünf Prozent des möglichen Aufkaufvolumens mit dem Mitgesellschafter im BBV 9, dem Initiator HFS, verbündet. Starker Tobak, der sich darauf stützt, dass IC die Zeichneradressen angeblich HFS übermittelt habe, damit HFS den Anlegern ein Kaufangebot unterbreiten könne. Dieser Auffassung hält Schaich entgegen, die Adressen keineswegs an HFS weitergegeben zu haben. Stattdessen habe IC das anonymisierte Angebot selbst verschickt. Schmittel geht einen Schritt weiter: Dadurch, dass Anleger auf die mittlerweile ausgelaufenen Angebote eingingen, sei ein Schaden über „mindestens vier Millionen Euro“ entstanden. Für die verbliebenen Anleger befürchtet der Beirat einen „Stimmenblock aus BBV, Fair Value und HFS“, sofern diese drei Gesellschaften die Mehrheit im Fonds erlangen.
Wertpapierprospekt. Im Wertpapierprospekt der Fair Value AG vom 3. August 2007 ist zu lesen: „Die Gesellschaft plant, durch das öffentliche Angebot die Mehrheit der Anteile an den 16 IC/BBV Immobilienfonds zu erwerben und damit indirekt über einen Bestand von insgesamt 55 Gewerbeimmobilen mit Mietflächen von insgesamt 482.000 qm zu verfügen.“ Und: „Die Gesellschaft unterstellt dabei, dass es keine konkurrierende Angebote geben wird …“ Schmittel schließt daraus, „dass Schaich das ihm von den Anlegern zur Weiterverfolgung aufgegebene offene Bieterverfahren in seiner Rolle als Geschäftsführer der IC-Verwaltung nur zum Schein betrieb, während er in seiner Rolle als künftiger Vorstandsvorsitzender Fair Value AG den Anlegerinteressen nicht nur eklatant zuwider handelte, sondern durch Unterlaufen des Abstimmungsverfahren das offene Bieterverfahren schlichtweg verhindern wollte“ .
Stellungnahme. Frank Schaich sieht die Vorwürfe Schmittels als haltlos; der Beirat habe den Ablauf und die Zusammenhänge offenbar nicht verstanden. Das Vorgehen des Beirats gehe „an die Grenze der Rufschädigung“, weshalb Schaich rechtliche Schritte gegen Schmittel prüfen lasse. Die Interessen von Fair Value und der Anleger seien gleich gelagert. Außerdem könne jeder Anleger für sich entscheiden, ob er Kommanditist bleibt, seine Anteile in Aktien umwandelt oder ganz aussteigt.
Anlegerschreiben. In einem Schreiben an die Anleger des BBV 9 spricht die Fondsverwaltung von „einer ganzen Reihe von Fehlinformationen und Missverständnissen“. Die Fondsgeschäftsführung werde die Objekte des BBV 9 gemäß vertraglicher Verpflichtung im öffentlichen Bieterverfahren zum bestmöglichen Preis verwerten. Ein Angebot über auch nur eines der Objekte liege der Geschäftsführung nicht vor. „Wir haben gehört, dass einem Gesellschafter Angebote vorliegen. Näheres dazu ist uns leider nicht übermittelt worden“, so die Fondsverwaltung. Die Chancen einer Realisierung ließen sich mangels näherer Angaben nicht beurteilen. Fair Value habe versichert, dass sie „einem Verkauf der Immobilien zu einem über dem durch Gutachter ermittelten Marktwert liegenden Preis auf jeden Fall zustimmen“ würde.
Vermarktung. Laut Schaich liegt im BBV 9 inzwischen eine Beschlussfassung vor: Die Geschäftsführung ist beauftragt worden, die Objekte zu vermarkten. Nun muss zunächst ein Makler gefunden werden, der das Portfolio aufbereitet und an potenzielle Kaufinteressenten herantritt. Bis zum Abschluss der Verkaufsverhandlungen kann es bis zu acht Monaten dauern. Dann, so Schaich, werde die Fondsgeschäftsführung den Anlegern auf einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung den Ablauf der Angebotsfindung erläutern und das aus ihrer Sicht beste Angebot zur Abstimmung stellen.
fondstelegramm-Meinung. Mit dem Ausstieg bei IC ist der Interessenskonflikt zumindest für die Zukunft ausgeräumt, denn nun kann Schaich einzig und allein die Interessen der Fair Value AG vertreten. Da schon länger absehbar war, dass Schaich einen Vorstandsposten bei Fair Value übernehmen wird, muss Schaich schon während der bisherigen Verhandlungen ein Interesse daran gehabt haben, dass Fair Value die Fondsanteile möglichst günstig einkaufen kann – andernfalls würde er mit einer schweren Bürde ins neue Amt starten. Insofern ist der eingeschlagene Weg zumindest nicht ganz glücklich gewählt.
Wenn dem verbliebenen Beirat tatsächlich ein Angebot vorliegt, kann er es der Fondsgeschäftsführung vorlegen – und sollte das auch möglichst bald tun, um endlich Klarheit zu schaffen. Solange dies nicht geschieht, wird IC davon ausgehen, dass Schmittel gar kein Angebot vorliegt.
Beide Seiten wähnen die Mehrheit der Anleger hinter sich. Eine einvernehmliche Lösung ist jedoch dringend notwenig, um die Gesellschafter nicht weiter zu verunsichern.