MS Clara Schulte von Atlantic in Not
85 Prozent Kapitalverlust, wenn das Prinzip Hoffnung wirkt – sonst mehr
Update 02.12.14: Die Fondsgeschäftsführung des MS Clara Schulte teilt ihren Anlegern mit, dass das Konzept der Betriebsfortführung auf Basis von zusätzlich bereitzustellenden Mitteln von Gesellschaftern und dritter Investoren gescheitert ist. Da ein Vorratsbeschluss für einen Verkauf des Schiffes vorliegt, geht die Fondsgeschäftsführung jetzt in Verkaufsverhandlungen.
Der Fonds. Bei dem 2006 von Atlantic emittierten Fonds-Schiff MS Clara Schulte handelt es sich um ein Containerschiff mit einer Stellplatzkapazität von 2.824 TEU. Das Schiff wurde 2005 gebaut, Ende 2006 in den Fonds eingebracht und hatte damals eine noch sieben Jahre laufende Charter bei CMA-CGM. Entgegen einer an Deutlichkeit kaum zu überbietenden Warnung hatte die BIT AG das Schiff exklusiv vertrieben und bei 456 Anlegern rund 21 Millionen US-Dollar eingesammelt.
Sanierungskonzept. Im September dieses Jahres wurde ein Finanzierungskonzept vorgestellt und Anfang Oktober ein Mehrheitsbeschluss der Gesellschafter herbeigeführt. Das Konzept sah vor, dass die Gesellschafter einen Beitrag von mindestens 1,54 Millionen Euro (rund 2 Millionen US-Dollar) aufbringen müssen, um den Weiterbetrieb des Schiffes wenigstens bis 2017 und die Klassedockung im kommenden Jahr zu gewährleisten. Während der dann folgenden vier Wochen sagten die Gesellschafter jedoch lediglich einen Betrag in Höhe von 135.000 Dollar zu, weniger als 7 Prozent der erforderlichen Summe. Damit, so die Fondsgeschäftsführung, könne das Finanzierungskonzept nicht umgesetzt werden, und auch die Suche nach Neugesellschaftern sei erfolglos geblieben.
Brandbrief. In einem erneuten Rundschreiben an die Anleger wurde wiederholt und dringlich um die Einlage von Kapital gebeten. Auch mit einem Verkauf des Schiffes ließe sich beim gegenwärtigen Marktniveau eine Insolvenz nicht verhindern, was einen Totalverlust der Beteiligung zur Folge hätte. Wenn der Gesellschaft jedoch das Restrukturierungskapital zur Verfügung gestellt würde, bestünde „zumindest die Chance, das jetzt einzubringende Restrukturierungskapital in der Zukunft wieder zurückzahlen zu können“, so die wenig Hoffnung bereitende Aussicht der Geschäftsführung. Wenn die Annahmen, die dem Sanierungskonzept zugrunde gelegt wurden – Verdopplung der Charterrate in einer angenommenen Anschlussbeschäftigung ab März 2015 und Veräußerung des Schiffs in eineinhalb Jahren zu mehr als 60 Prozent über dem gegenwärtigen Marktniveau – eintreten, dann ließe sich der Kapitalverlust der Gesellschafter, so das wenig überzeugende Argument der Fondsgeschäftsführung, auf 85 Prozent reduzieren. Wenn sich der Markt nicht so entwickelt, ist auch der Rest weg.
Der Fonds. Bei dem 2006 von Atlantic emittierten Fonds-Schiff MS Clara Schulte handelt es sich um ein Containerschiff mit einer Stellplatzkapazität von 2.824 TEU. Das Schiff wurde 2005 gebaut, Ende 2006 in den Fonds eingebracht und hatte damals eine noch sieben Jahre laufende Charter bei CMA-CGM. Entgegen einer an Deutlichkeit kaum zu überbietenden Warnung hatte die BIT AG das Schiff exklusiv vertrieben und bei 456 Anlegern rund 21 Millionen US-Dollar eingesammelt.
Sanierungskonzept. Im September dieses Jahres wurde ein Finanzierungskonzept vorgestellt und Anfang Oktober ein Mehrheitsbeschluss der Gesellschafter herbeigeführt. Das Konzept sah vor, dass die Gesellschafter einen Beitrag von mindestens 1,54 Millionen Euro (rund 2 Millionen US-Dollar) aufbringen müssen, um den Weiterbetrieb des Schiffes wenigstens bis 2017 und die Klassedockung im kommenden Jahr zu gewährleisten. Während der dann folgenden vier Wochen sagten die Gesellschafter jedoch lediglich einen Betrag in Höhe von 135.000 Dollar zu, weniger als 7 Prozent der erforderlichen Summe. Damit, so die Fondsgeschäftsführung, könne das Finanzierungskonzept nicht umgesetzt werden, und auch die Suche nach Neugesellschaftern sei erfolglos geblieben.
Brandbrief. In einem erneuten Rundschreiben an die Anleger wurde wiederholt und dringlich um die Einlage von Kapital gebeten. Auch mit einem Verkauf des Schiffes ließe sich beim gegenwärtigen Marktniveau eine Insolvenz nicht verhindern, was einen Totalverlust der Beteiligung zur Folge hätte. Wenn der Gesellschaft jedoch das Restrukturierungskapital zur Verfügung gestellt würde, bestünde „zumindest die Chance, das jetzt einzubringende Restrukturierungskapital in der Zukunft wieder zurückzahlen zu können“, so die wenig Hoffnung bereitende Aussicht der Geschäftsführung. Wenn die Annahmen, die dem Sanierungskonzept zugrunde gelegt wurden – Verdopplung der Charterrate in einer angenommenen Anschlussbeschäftigung ab März 2015 und Veräußerung des Schiffs in eineinhalb Jahren zu mehr als 60 Prozent über dem gegenwärtigen Marktniveau – eintreten, dann ließe sich der Kapitalverlust der Gesellschafter, so das wenig überzeugende Argument der Fondsgeschäftsführung, auf 85 Prozent reduzieren. Wenn sich der Markt nicht so entwickelt, ist auch der Rest weg.
Ein weiteres „Sanierungskonzept“, das die Pleite lediglich hinauszögert.