Ausblick 2025: Einige Immobiliensegmente haben gute Perspektiven
Die durch die Krisenjahre während Corona und seit dem Ukraine-Krieg in Schockstarre verfallenen Immobilienmärkte beginnen, sich zu erholen. Marktteilnehmer und Immobilieninvestoren machen erste Aufwärtstendenzen aus. FONDS professionell stellt die Perspektiven für die einzelnen Assetklassen vor.
Nach einem ernüchternden Jahr 2023 fallen die zum Jahresende 2024 vorliegenden Einschätzungen zum Immobilienjahr versöhnlich bis positiv aus. Hatte sich das Transaktionsvolumen im deutschen Immobilienmarkt vergangenes Jahr auf weniger als die Hälfte reduziert, zeichnet sich für 2024 wieder ein deutliches Wachstum ab. Der Immobiliendienstleister JLL taxiert das Volumen der in allen Segmenten gehandelten Immobilien auf rund 35 Milliarden Euro, ein Anstieg von knapp zehn Prozent gegenüber 2023.
2025 könnte laut JLL das Transaktionsvolumen bei 40 bis 42 Milliarden Euro liegen, was einem erneuten Anstieg um 14 beziehungsweise 20 Prozent entspräche. Die Entwicklung der Vermietungsmärkte hängt allerdings stark von der wirtschaftlichen Entwicklung ab, und da gibt es zwar viel Hoffnung, aber wenig Zuversicht. Erschwerend kommt hinzu, dass Unternehmen derzeit noch sensibler auf geopolitische oder wirtschaftliche Effekte und Ereignisse reagieren als ohnehin schon und sich bei fortschreitender schlechter Nachrichtenlage eher zurückhalten werden, als dass sie investierten.
Die Begleitumstände verbessern sich
Es gibt jedoch auch Entwicklungen, die optimistisch stimmen können. Die Inflation war in wichtigen Immobilienmärkten wie den USA, Großbritannien und der Eurozone rückläufig, und die Zentralbanken haben mit Zinssenkungen reagiert. "Auch scheinen die Preise ihren Tiefpunkt erreicht zu haben, und Käufer und Verkäufer stimmen wieder zunehmend überein. Wir erwarten, dass dies zu einer schrittweisen Erholung der Transaktionsvolumina im Laufe des nächsten Jahres führen wird", blickt beispielsweise Christopher Mertlitz vom Immobilieninvestor W. P. Carey nach vorn.
Die Stimmung im Markt hat zum Ende des Jahres eine deutliche Aufhellung erfahren, ergab eine Umfrage von JLL. Mehr als die Hälfte der Befragten geht davon aus, dass sich der Immobilienmarkt in den kommenden sechs Monaten positiv entwickelt, ein knappes Drittel rechnet damit, dass er seitwärts tendiert, und nur rund ein Fünftel erwartet eine negative Entwicklung. Damit hat sich der Anteil der Pessimisten gegenüber den Umfrageergebnissen von vor einem Jahr halbiert. Achim Degen von Colliers ergänzt: "Trotz aller Herausforderungen gibt es viele Gründe, sich nicht entmutigen zu lassen und die sich aktuell bietenden Chancen zu ergreifen. Die Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft sind beeindruckend. Mit einer klaren Strategie und einem Fokus auf nachhaltige Entwicklung werden Investoren im Gewerbeimmobilienmarkt in Deutschland auch in den kommenden Jahren wieder erfolgreich sein." (tw)
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