Bankendeals katapultieren Frankfurter Büromarkt auf historisches Hoch
Der Frankfurter Büromarkt steuert auf einen neuen Flächenrekord zu – angetrieben vor allem durch Großanmietungen aus der Finanzbranche. Die Leerstandsquote dürfte sinken.
"Die ersten drei Monate könnten aufgrund mehrerer Großflächenanmietungen aus dem Finanzsektor, die bereits erfolgt sind oder sich anbahnen, zum besten ersten Quartal auf dem Frankfurter Büromarkt aller Zeiten werden", so Suat Kurt, Niederlassungsleiter beim Makler JLL in Frankfurt.
Erst in der vergangenen Woche hatte die ING Deutschland bekanntgegeben, dass sie rund 32.000 Quadratmeter im Frankfurter Ostend übernehmen wird. Die Commerzbank soll laut "Bloomberg" kurz vor einer Anmietung des Central Business Towers im Bankenviertel stehen. Das von der Helaba im Bau befindliche Gebäude verfügt über 66.000 Quadratmeter Bürofläche.
Allein diese beiden Deals summieren sich bereits auf knapp 100.000 Quadratmeter. Für das gesamte erste Quartal sei ein Büroflächenumsatz von 200.000 Quadratmetern "nicht unrealistisch", sagte Kurt.
Laut JLL-Daten stammt der bislang höchste Flächenumsatz in einem ersten Quartal aus dem Jahr 2000 mit 181.700 Quadratmetern. Das zweitstärkste Auftaktquartal wurde 1999 mit 154.300 Quadratmetern verzeichnet.
In den vergangenen Jahren war der Büroleerstand in Frankfurt kontinuierlich gestiegen und lag zuletzt bei 9,7 Prozent – unter anderem aufgrund des zunehmenden Homeoffice-Trends. Dieser Anstieg dürfte nun gestoppt sein. Bis Ende 2025 rechnet JLL mit einem Rückgang der Leerstandsquote auf 9,0 Prozent.
Eine Verknappung des Angebots wird zudem dadurch begünstigt, dass in den kommenden Jahren kaum neue Büroflächen auf den Markt kommen. "Die Pipeline an neuen Büroprojekten in Frankfurt ist fast ausgetrocknet", sagte Kurt. Viele geplante Immobilien würden aufgrund hoher Baukosten und gestiegener Zinsen nicht mehr umgesetzt.
"In einigen Lagen in Frankfurt ist die Nachfrage nach Büros schon jetzt größer als das Angebot. Das gilt besonders für moderne Flächen in sehr zentralen Lagen", erklärte Kurt. "Bei der Büro-Spitzenmiete wurde zuletzt sogar die Marke von 60 Euro je Quadratmeter in Frankfurt geknackt." (mb/Bloomberg)