Deutsche Hauspreise fallen erstmals seit über einem Jahrzehnt
Der Hauspreisindex EPX von Europace ist im Dezember 2022 um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken. Seit 2009 ist dies der erste Rückgang des Index im Jahresvergleich.
Der Immobilienboom in Deutschland ist offiziell zu Ende: Die Preise für Wohnimmobilien sind zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt gefallen. Wie die Nachrichtenagentur "Bloomberg" berichtet, ist der Hauspreisindex EPX von Europace im Dezember 2022 um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken. Dies habe die Transaktionsplattform des Immobilienfinanzierers Hypoport am Donnerstag mitgeteilt.
Im Jahresvergleich ist dies der erste Rückgang des EPX-Index seit 2009. Er macht deutlich, wie sehr sich die Lage auf dem deutschen Immobilienmarkt verändert hat, seit die Europäische Zentralbank (EZB) 2022 die Zinswende eingeleitet hat. Die Kosten für Hypothekendarlehen haben sich dadurch verdoppelt oder sogar verdreifacht, was viele Verbraucher aus dem einstmals heiß umkämpften Immobilienmarkt verdrängt hat.
30 Prozent weniger Neukredite
Nach Angaben der EZB ging die Zahl der Neukredite für den Erwerb von Wohneigentum in Deutschland in den vier Monaten nach der ersten Zinserhöhung im Juli um 30 Prozent zurück. Seitdem hat die EZB die Zinssätze drei weitere Male nach oben geschraubt.
Der EPX wird auf Basis tatsächlicher Immobilienfinanzierungen errechnet. Über Europace werden Firmenangaben zufolge mit rund 85 Milliarden Euro jährlich über 20 Prozent aller Immobilienfinanzierungen für Privatkunden in Deutschland abgewickelt. (am/Bloomberg)