Erneuerbare Energie: Mit starkem Wachstum unter dem Zielkorridor
Im vergangenen Jahr wurden die Kapazitäten zur Erzeugung erneuerbarer Energie weltweit stark ausgebaut. Das reicht jedoch nicht, um das Wachstumsziel 2030 zu erreichen.
Ökologisch orientierte Investment- und Private-Markets-Fonds bewegen sich weiterhin in einem global stark wachsenden Marktumfeld. Denn im Jahr 2024 stieg die Kapazität der Erneuerbare-Energien-Anlagen weltweit um 15 Prozent. Die häufig von institutionellen und privaten Investoren finanzierte Installation von 582 Gigawatt Nennleistung stellt einen "Rekordzuwachs" dar, teilte die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (Irena) anlässlich der Veröffentlichung ihrer "Renewable Energy Statistics 2025" mit. Fast drei Viertel der neuen Energieerzeugungsanlagen gingen in Asien ans Netz, auf Europa entfällt ein Achtel. In Nordamerika wurden knapp acht Prozent des Gesamtzubaus registriert.
Per Ende 2024 belief sich die Produktionskapazität der weltweit installierten Anlagen auf 4,44 Terrawatt. In ihrem Bericht betont die Irena, dass das globale Ausbauziel von 11,2 Terrawatt bis Ende 2030 mit dem bisherigen Tempo nicht erreicht werden könne. Bei gleichbleibender jährlicher Wachstumsrate werde die weltweite Kapazität an erneuerbaren Energien "nur" 10,3 Terrawatt betragen. Zur Zielerreichung sei eine jährliche Steigerung von durchschnittlich 16,6 Prozent notwendig.
Volle Konzentration auf Wind und Sonne
Die Installation neuer Anlagen konzentriert sich beinahe vollständig auf zwei Energiequellen. 97,5 Prozent der neuen Kapazitäten entstanden für die Solar- und Windkraft, wobei allein auf die Solarenergie rund 78 Prozent entfielen. "Dies beweist die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der Solarenergie, die auf schnelle und nachhaltige Weise Geschäftsmöglichkeiten und Energiesicherheit bietet", meint die Energieagentur.
In Deutschland waren Ende 2024 Erneuerbare-Energien-Anlagen mit einer kumulierten Nennleistung von 179 Gigawatt in Betrieb. Damit stieg die Kapazität voriges Jahr um 11,7 Prozent. 90 Gigawatt speisten sich aus Sonnenenergie und 73 Gigawatt aus Wind am Land und auf dem Meer. Die österreichischen Kapazitäten wurden 2024 um 9,3 Prozent auf insgesamt 29 Gigawatt ausgebaut, die wichtigste Energiequelle ist hier mit 15 Gigawatt die Wasserkraft. (ae)
