Europäische Logistikimmobilien in der Zinswende
Die Dekabank, das Wertpapierhaus der Sparkassen Finanzgruppe, hat die europäischen Märkte für Logistikimmobilien einer Analyse unterzogen: Das Asset bleibt attraktiv, durch die Zinswende ändern sich aber wesentliche Parameter.
Während der Corona-Pandemie erwiesen sich Logistikimmobilien als krisenfestes Investment. Der Online-Handel, über den die Schließung von Einkaufzentren kompensiert wurde, ist auf sie angewiesen, und die massive Störung der Lieferketten sorgte für ein strategisches Umsteuern bei der Organisation weltweiter Warenströme. Logistikimmobilien kommt dabei eine zentrale Rolle zu.
Die Nachfrage nach Logistikimmobilien werde auch weiterhin hoch bleiben, heißt es in einer Marktanalyse des Researchs von Deka Immobilien. Der Online-Handel wird die Nachfrage auch in den kommenden Jahren steigen lassen, "denn auch traditionelle Handelsunternehmen bauen ihre Online-Präsenz kontinuierlich aus, bis 2027 dürfte der Online-Anteil an den Einzelhandelsausgaben in der EU von heute 11,5 auf über 20 Prozent steigen", schreiben die Analysten der Deka.
Spekulativer Zubau wird deutlich zurückgehen
Allerdings werde sich die Qualität des Investments verändern, so die Deka-Studie. Denn beim enormen europaweiten Zubau an Logistikimmobilien sei ein mit 40 Prozent nicht unerheblicher Teil spekulativ gebaut worden. Zwar seien Leerstand und Flächenangebot gering, aber durch die stark gestiegenen Bau- und Finanzierungskosten werde es ein rückläufiges Bauaufkommen geben.
Weil die Nachfrage jedoch einstweilen hoch und das Angebot niedrig bleibt und zudem die Mietverträge in der Regel indexiert sind, wird es 2023 zu weiteren Mietsteigerungen kommen, wenn auch mit geringerer Dynamik als zuletzt. Durch das billige Fremdkapital sanken in den vergangenen Jahren die Anfangsrenditen. Das könnte sich nach der Zinswende ändern, sodass sich für eigenkapitalstarke Investoren möglicherweise wieder bessere Einstiegsmöglichkeiten bieten. (tw)