Fidelity will Private Markets demokratisieren
Über eine Kooperation mit der Plattform Moonfare will Fidelity die "geschlossene Gesellschaft" der Private Markets, in der institutionelle Investoren bisher unter sich waren, aufbrechen und einem breiteren Anlegerpublikum zugänglich machen.
Alternative Anlageklassen, insbesondere Investments in Unternehmen, die an keiner Börse gelistet sind, haben in den vergangenen zehn Jahren ihr Volumen von rund viereinhalb auf knapp elf Billionen US-Dollar weltweit mehr als verdoppelt. Und das Wachstum wird sich noch beschleunigen. "Alternative Assets werden in den kommenden fünf Jahren um circa zehn Prozent wachsen", sagt Niclas Nink, Senior Manager Key Accounts bei Fidelity, "für die traditionellen Anlageklassen erwarten wir hingegen ein Wachstum von nur 5,4 Prozent."
Private Markets, also Märkte für Anlagemöglichkeiten jenseits der Börsen, sind weniger transparent als die öffentlich zugänglichen Märkte. Der Informations- und Rechercheaufwand, um gleichwohl zu gesicherten Anlageentscheidungen zu kommen, ist erheblich größer. Ein vernünftiges Verhältnis zwischen erhöhtem Aufwand und seinem Nutzen stellt sich deswegen normalerweise nur für institutionelle Investoren ein, die sich nach umfangreicher Erörterung auch mit entsprechend hohen Beträgen engagieren, nicht selten dreistellige Millionenbeträge.
Digitalisierung schafft Zugänge
Vor diesem Hintergrund bietet Fidelity über die Plattform "Private Markets Access" jetzt einen Zugang für Investments ab 100.000 Euro. Partner Moonfare übernimmt die Selektion von 25 bis 30 Private-Equity-Zielfonds aus einem Pool von etwa 2.000 Angeboten, die Moonfare regelmäßig beobachtet und evaluiert. Dabei kommt das gesamte Spektrum alternativer Assetklassen in Frage: Buy Out, Growth, und Venture Capital sowie Spezialfondsstrategien wie Secondaries, Infrastructure oder Private Debt. Anleger investieren nicht direkt in die Zielfonds, sondern über von Moonfare aufgelegte Feeder-Fonds.
Trotz des erleichterten Zugangs durch die starke Reduzierung von Mindestzeichnungsbeträgen bleiben Anlageprodukte der Private Markets illiquide, weil ihnen langfristige Amortisationsstrategien zugrunde liegen. Moonfare bietet den Anlegern daher an, in sogenannten Sekundärmarktfenstern nach einem Jahr Haltefrist ihre Anteile zum Kauf anzubieten. Gegebenenfalls wird über den Partner Lexington notwendige Liquidität zur Verfügung gestellt, wenn sich nicht gleich ein Abnehmer findet.
Whitelabel-Lösung macht das Angebot zum eigenen Service
Fidelity bietet Vertriebspartnern auch eine Whitelabel-Lösung an. Damit können sie den gesamten Service der Kooperation von Fidelity und Moonfare, von der Kundenerfassung, KYC- und Geldwäschepräventionsprozessen, über Fondsinformationen und den digitalen Zeichnungsprozess bis hin zum Reporting in ihre Homepage integrieren und so für den eigenen Markenauftritt verwenden. (tw)
Fidelity ist Partner des FONDS professionell Investmentforums Sachwerte, das am 26. Oktober 2021 in Frankfurt am Main stattfindet. Bitte beachten Sie, dass die Teilnehmeranzahl aus aktuellem Anlass streng limitiert ist. Melden Sie sich daher jetzt schnell noch an!
Kommentare
Der richtige Weg, aber leider noch weit entfernt von Investments für Private
AntwortenIch bin großer Private Equity Fan und bedauere es immer wieder, dass es keine entsprechenden Angebote am Markt gibt. Vorrübergehend stand einmal die hervorragende Möglichkeit der BVT-CAM Private Equity Fonds als Geschlossene Fonds zur Verfügung, aber das ist lange vorbei. Fidelity geht hier grundsätzlich den richtigen Weg, aber wenn ich bspw. Private Equity mit 5 oder 10% ins Kapitalanlagevermögen einbauen wollte, benötigten die KUnden bei einer Mindestzeichnungssumme von 100.000 Euro eine oder zwei Million/en Euro grundsätzlich zur Verfügung stehendes Anlagekapital. Damit bleibt es leider bei einem Zugang für Millionäre...
schutzwürdig am 15.10.21 um 14:24