Kreditfonds nehmen Europas Infrastruktur ins Visier
Laut einer aktuellen Studie werden in absehbarer Zeit mehr Kreditfonds in die europäische Infrastruktur investieren. Daran könnten Privatinvestoren unter anderem über den ELTIF partizipieren.
Private Kreditfondsmanager wollen sich in den nächsten drei Jahren häufiger in die Finanzierung von Infrastrukturinitiativen in Europa einbringen. Das ergab eine Studie des Finanzdienstleisters Nordic Trustee. In einer Umfrage gaben 78 Prozent der Teilnehmer an, dass der Trend zur Finanzierung europäischer Infrastrukturprojekte zunehmen wird, wobei ein Fünftel sogar einen deutlichen Anstieg vorhersagen. Sowohl der Infrastrukturmarkt als auch Private-Debt-Investments sind für europäische Privatanleger durch den European Long-Term Investment Fund (ELTIF) leichter zugänglich als vor einigen Jahren.
"Die Aussichten für den Sektor sind gut, die einzige Sorge ist der Mangel an privatem Fremdkapital, um die erwartete Nachfrage in den nächsten drei bis fünf Jahren zu decken", kommentiert Stefan Luthringshauser, CEO Deutschland bei Nordic Trustee, die Studie. Es wird erwartet, dass sämtliche Darlehensformen ein starkes Wachstum verzeichnen. Zwei Drittel der Befragten rechnen mit einem starken Anstieg bei vorrangigen Krediten (Senior Loans), während 46 Prozent einen deutlichen Anstieg der Nachfrage nach nachrangigen Krediten (Junior Loans) voraussagen. Mit einem leichten Zuwachs rechnet etwa die Hälfte der Umfrageteilnehmer bei Baufinanzierungen.
Die Studie bringt unterdessen auch Bedenken einiger Finanzmanager zur Sprache, ob in den nächsten drei bis fünf Jahren genügend privates Fremdkapital für Infrastrukturfinanzierungen zur Verfügung steht. Fast ein Viertel der Befragten glaubt, dass zusätzliche Kreditkapazitäten erforderlich sind, um die erwartete Nachfrage nach Fremdfinanzierung für europäische Infrastrukturinvestitionen zu decken. Allerdings sind 72 Prozent der Ansicht, dass genügend privates Fremdkapital zur Verfügung steht. (ae)















