Neugeschäft mit Baufinanzierungen bricht ein
Die Bemühungen der EZB, durch Zinserhöhungen die Inflation einzudämmen, haben die Finanzierung von Bauvorhaben und Immobilienerwerb empfindlich teurer gemacht. Das Volumen neu abgeschlossener Hypothekenkredite ist seither erheblich zurückgegangen.
Das Neugeschäft mit Baufinanzierungen in Deutschland schwächelt, seit die EZB Mitte vergangenen Jahres begann, den Leitzins sukzessive zu erhöhen. Im Dezember vergangenen Jahres wurden Hypothekenkredite in Höhe von 13,5 Milliarden Euro verkauft, wie die Finanzierungsberatung Barkow ermittelt hat. Ihrem Überblick zufolge wiesen Baufinanzierungen zuletzt im Juni 2011 einen so niedrigen Stand auf.
Gegenüber Dezember 2021 sank das Volumen um 43 Prozent. Im Vergleich zum bisherigen Höchststand von 32,2 Milliarden Euro im März 2022 beträgt der Rückgang sogar rund 60 Prozent.
Neue Datenquelle dient der Frühindikation
Für die Darstellung ihrer Statistik greift Barkow neuerdings auch auf Schufa-Daten zurück, die seit der Corona-Pandemie vom Statistischen Bundesamt zur Verfügung gestellt werden und auf Bonitätsanfragen für neu abgeschlossene Hypothekenkredite beruhen. Sie seien zwar weniger repräsentativ, stünden aber schneller zur Verfügung, sagt Barkow und nutzt die Zahlen als Frühindikator. Für Januar 2023, so die Finanzierungsberater, zeichne sich auf der Basis bereits ein neuer Negativrekord ab.
Seit März 2022 sind die Bauzinsen stark angestiegen. Je nach Kreditlaufzeit und Zinsbindungsdauer müssen Häuslebauer derzeit mit Zinsen zwischen drei und vier Prozent rechnen. (tw)