Die beiden Emittentinnen Proreal Europa 9 und Proreal Europa 10, für die die One Group zusammengenommen rund 280 Millionen Euro Nachrangkapital eingeworben hat, kündigen per Pflichtmitteilung einen "nahezu vollständigen Zahlungsausfall" für die Anleger an. Damit sind die Hoffnungen der Anleger auf Rettung größerer Anteile ihres Kapitals beerdigt.

Forderungen gegen die insolvente Poolgesellschaft wurden verkauft
Damit wird nun offiziell, dass die beiden Emittentengesellschaften ihre Forderungen, die sie gegen die insolvente Darlehensnehmerin SC Finance Four hatten, zu einem Preis von zusammengenommen 17 Millionen Euro verkauft haben. Anteilig verteilt sich die Summe zu rund 6,2 Millionen Euro auf die Proreal Europa 9 und rund 10,8 Millionen auf die Proreal Europa 10. Nach Kosten verbleiben den Anlegern weniger als fünf Prozent, wie die beiden Gesellschaften ad hoc mitteilen. Den Betrag von 17 Millionen Euro zur Ablösung der Forderungen will der Käufer in mehreren Tranchen bis Mitte 2027 zahlen.

Dem Verkauf der Forderungen auf Ebene der Emittentinnen war ein Versuch vorausgegangen, die Forderungen, die die SC Finance Four gegen die Immobilien-Projektgesellschaften hat, an die sie Darlehen ausgereicht hatte, zu verkaufen. Ein potenzieller Investor zog jedoch sein Interesse an einem "Erwerb zu den von dem Sachwalter angebotenen Bedingungen" zurück, wie es in der Pflichtmitteilung heißt.

Antrag auf Einstellung des Insolvenzverfahrens
Die beiden Emittentinnen Proreal Europa 9 und 10 zogen daraufhin ihre zur Tabelle angemeldeten Forderungen gegen die SC Finance Four zurück und verkauften sie Mitte März an diesen Investor direkt. Weil daraufhin die Ansprüche der beiden Emittentinnen gegen die insolvente SC Finance Four entfielen, stellte sie beim Insolvenzgericht den Antrag, das Verfahren "wegen Wegfalls des Eröffnungsgrundes einzustellen". Entspricht das Gericht dem Antrag, ist das Insolvenzverfahren aufgehoben. (tw)