Der amerikanische Immobilienmarkt ist so groß und vielfältig, dass es sich eigentlich verbietet, von dem einen Markt für US-Immobilien zu sprechen. Dennoch standen die vergangenen Jahre im ganzen Land und über alle Nutzungsarten hinweg im Zeichen des Booms. Die Anzahl und das Volumen von Transaktionen stiegen ebenso wie die Preise.

Zahlreiche deutsche Anbieter von Investments in US-Immobilien haben die Chance genutzt, sich von Immobilien getrennt und Fonds aufgelöst. Damit konnten sie gute Ergebnisse für ihre Anleger erzielen. Die Deutsche Finance hat beispielsweise ihren ersten Fonds der Reihe "Club Deal Boston" vorzeitig und mit einer Rendite von 16 Prozent pro Jahr (IRR) aufgelöst, Jamestown hat Ende vergangenen Jahres aus dem Portfolio des "Co-Invest 5" ein aus sechs Nahversorgungszentren bestehendes Portfolio und eine Mietwohnanlage verkauft und dabei Verkaufspreise erzielt, die beim Zweieinhalb- beziehungsweise Dreifachen der Einstandspreise lagen.

Neue Angebote trotz – oder wegen? – des Endes des Booms
Seit die Fed eine veränderte Zinspolitik eingeläutet und inzwischen mehrfach den Leitzins erhöht hat, haben sich Finanzierungskonditionen verschlechtert, was für ein Ende des Preisbooms sorgte. Inflation, Fachkräftemangel und die Angst vor einer Rezession tun ihr Übriges: Die Party ist vorbei.

Und dennoch bleiben die großen deutschen Anbieter von Investments in US-Immobilien ihren Geschäftsmodellen und ihren Assets treu. Jamestown hat erst vor ein paar Wochen den Vertrieb eines neuen Fonds gestartet, TSO hat das Volumen des laufenden Fonds erhöht und die Deutsche Finance hat gleich mehrere US-Offerten parallel im Angebot. Dabei kommen unterschiedliche Strategien zum Tragen, auf die Zyklik der Märkte zu reagieren. Jamestown sieht beispielsweise ab Mitte kommenden Jahres gute Einstiegsmöglichkeiten bei Gewerbeimmobilien. Die Deutsche Finance hingegen setzt darauf, dass sich das Spezialsegment "Lab-Office", eine Mischung aus Labor- und Büroflächen am Forschungsstandort Boston in der Nähe der Harvard University und des MIT Massachusetts Institute of Technology, einer weiterhin steigenden Nachfrage erfreut. (tw)


In der aktuellen Ausgabe 4/2022 stellt FONDS professionell ab Seite 250 die beiden geschlossenen US Immobilienfonds "Jamestown 32" und "Deutsche Finance Investment Fund 21 – Club Deal Boston IV" in einer Detailanalyse einander gegenüber. Angemeldete Nutzer finden den Text auch hier im E-Magazin.