Scope-Ratings: Zwölf Immobilienfonds herabgestuft
Keine guten Nachrichten verkündet die Agentur Scope für die deutschen offenen Immobilienfonds. Nur zehn Produkte können bei der jährlichen Marktanalyse ihr Rating halten. Das hat verschiedene Gründe.
Die Immobilienbranche bewegt sich in einem dynamischen Marktumfeld. Die Vorzeichen für die Investments sind gemischt. Vor diesem Hintergrund hat die Ratingagentur Scope ihre Noten für 22 offene Immobilienfonds aktualisiert – mit einem unerfreulichen Ergebnis. Zwölf Fonds wurden herabgestuft, bei zehn Fonds blieb die Note stabil. "Ursache für die Downgrades waren sowohl gesunkene Renditen als auch die im aktuell herausfordernden Marktumfeld gestiegenen Risikoparameter", teilte die Ratingagentur mit.
Im vergangenen Kalenderjahr erzielten die offenen Immobilienpublikumsfonds laut Scope im Durchschnitt eine Rendite von minus 1,3 Prozent, wobei die Bandbreite von minus 20,1 bis plus 3,8 Prozent sehr groß ist. Allerdings stieg der Wert der fünf größten Fonds, die jeweils mehr als zehn Milliarden Euro verwalten, im Mittel um 1,9 Prozent. Zum 30. April 2025 lag die Zwölfmonatsperformance bei minus 1,1 Prozent. "Hauptgrund für die negative Durchschnittsrendite sind Wertkorrekturen in den Immobilienportfolios einiger Fonds", so Scope.
Die Aussichten sind durchwachsen
Zum Risiko der Immobilienfonds äußern sich die Analysten zwiespältig. Einerseits befänden sich die Vermietungsquoten auf einem soliden Niveau und die Fremdkapitalquoten seien sehr konservativ, obwohl sie zuletzt wie berichtet höher als 2023 waren. Dass die Liquiditätsquote im Durchschnitt nur leicht gesunken ist, sieht Scope als "positives Zeichen". Allerdings sei auch in diesem Jahr mit hohen Mittelabflüssen zu rechnen. Großartige Mittelzuflüsse erwartet die Ratingagentur nicht. "Ein Grund dafür sind die aktuellen Unsicherheiten über die Berechnung des Risikoindikators infolge eines Gerichtsurteils zum Uniimmo Wohnen ZBI. Solange diese fortbestehen, werden sie den Vertrieb offener Immobilienfonds hemmen", meinen die Analysten.
Darüber hinaus sind aus Sicht des Vertriebs die Performance-Aussichten relevant. Die negative Renditeentwicklung beeinträchtigt die Attraktivität der offenen Immobilienfonds im Vergleich zu anderen Kapitalanlagen. "Zwar sind die Renditen für festverzinsliche Anlagen nicht mehr so hoch wie vor einem Jahr, dennoch besteht weiterhin ein Renditevorsprung gegenüber Immobilienfonds", fasst Scope die Situation zusammen. Bis zum Jahresende sei eine durchschnittliche Performance der Fonds zwischen minus 0,5 und nur plus 0,5 Prozent zu erwarten. (ae)
Ratingübersicht 2025 der offenen Immobilienfonds